Rassismus in Schweden: Erneut Brandanschlag auf Moschee
In Südschweden brennt es erneut in einer Moschee. Die Feuerwehr geht von Brandstiftung aus. Bereits am Donnerstag gab es einen Anschlag auf ein Gotteshaus.
STOCKHOLM afp/kna | Wenige Tage nach einem Brandanschlag mit fünf Verletzten ist in einer weiteren Moschee in Schweden ein Feuer ausgebrochen. Der Brand in dem Gotteshaus in Eslov im Süden des Landes sei in der Nacht zum Montag entdeckt und schnell gelöscht worden, teilte die Polizei mit. Es sei niemand verletzt worden, der Schaden sei gering. Die örtliche Feuerwehr erklärte, alles deute auf Brandstiftung hin.
„Ein Fenster ist zerstört, und es brannte in dem Gebäude und außerhalb“, sagte Feuerwehrsprecher Gustaf Sandell dem Radiosender SR. Es gebe keine natürliche Erklärung für einen solchen Brand. Die Polizei äußerte sich zunächst nicht zur möglichen Brandursache.
Am Donnerstag hatten unbekannte Täter einen Brandanschlag auf eine Moschee rund 90 Kilometer westlich von Stockholm verübt. In der Moschee, die sich im Erdgeschoss eines Wohnhauses befindet, hielten sich zu diesem Zeitpunkt fast 70 Menschen au, fünf von ihnen wurden verletzt.
Regierungschef Stefan Löfven sprach von „hasserfüllter Gewalt“. Schweden beherbergt besonders viele Flüchtlinge. Das skandinavische Land erlebt zugleich ein Erstarken ausländerfeindlicher Kräfte: Die rechtsextremistische Partei Schwedendemokraten wurde bei der Parlamentswahl im September drittstärkste Kraft.
Jüngst forderte die Partei, die Einwanderung um 50 bis 90 Prozent zu reduzieren. Gemeinsam mit den Konservativen kippten sie Anfang Dezember das Haushaltsgesetz der rot-grünen Minderheitsregierung unter dem sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Löfven und lösten so eine Regierungskrise aus. Zunächst angekündigte Neuwahlen konnten am Samstag abgewendet werden.
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