: Rasseln, Trommeln und Kölsch
■ Frauen-Hockey: 2:0 gegen Schwarz-Weiß Köln / Großflottbek in die Bundesliga aufgestiegen
2:0 gegen Schwarz-Weiß Köln / Großflottbek in die Bundesliga aufgestiegen
Die Bundesliga hat sie wieder. In einem streckenweise herausragenden Spiel besiegten die Hockey- Frauen des Großflottbeker THGC ihren Gegner Schwarz-Weiß Köln in der Aufstiegsrunde zur Bundesliga Gruppe Nord gestern mittag mit 2:0.
Schon kurz nach Spielbeginn die erste Chance für die Frauen um Trainer Axel Roeb. Ein gezielter Schuß aus circa acht Meter Entfernung landete zwar im Kölner Kasten, die Schiedsrichter erkannten aber vorher schon auf lange Ecke. Die Kölnerinnen knüpften an ihre Spielstärke vom Vortag an und zeigten, warum sie die zweite Hamburger Mannschaft der Aufstiegsrunde in die Hockey-Bun-
desliga, den Harvestehuder THC,
mit 2:1 aus den Rennen geworfen haben.
Spannend wurde es jedoch erst wieder, als Großflottbeks Nr. 13, Fredericke Hesselmann, aus vollem Lauf einen halbhoch geschlagenen Ball aus der Luft abfing, sich allein bis vors Kölner Tor durchkämpfte und erst von der Torhüterin gestoppt werden konnte. In der 24. Minute dann das erlösende 1:0 für Flottbek. Anneke Krüger auf der Rechtsaußen-Position, schnell, laufstark und technisch versiert, schlug aus nur einem Meter Entfernung den Ball wie eine Baseballspielerin in den Kasten. Drei Minuten vor Schluß der ersten Hälfte setzte ihre Mannschaftskameradin Annabell Giensch noch einen drauf und rutschte mit dem Ball über die Torlinie zum 2:0 Halbzeitstand.
Großflottbeks Trainer Axel Roeb zeigte sich in der Pause dennoch nicht zufrieden: „Geht davon aus, daß es immer noch 0:0 steht“, versuchte er seine Spielerinnen gegen allzu großen Leichtsinn zu motivieren. Und dann passierte genau das, was auch schon gestern beim 3:1-Halbfinal-Erfolg über den Gladbacher HTC zu beobachten war. Die Großflottbekerinnen brachen ein, es lief nichts mehr. Schwarz- Weiß Köln packte die Gelegenheit beim Schläger und startete einen Angriff nach dem anderen. Riesenglück für das Team aus dem Elbvorort nach etwa 20 Minuten. Einen Schuß auf den leeren Hamburger Kasten klärte Alke Paulsen auf der Linie.
Aufgrund der ersten Halbzeit, die, wie Großflottbeks Trainer Axel Roeb nach Spielschluß frohlockte, „sehr viel Mut für die Bundesliga macht“, geht der 2:0-Sieg der Großflottbekerinnen über Schwarz-Weiß Köln sicherlich in Ordnung. Großflottbeker Fans mit Schlagzeug, Orgel und heißen Samba-Rhythmen und nur zehn Meter weiter der Kölner Fan-Block mit Rasseln, Trommeln und jeder Menge Kölsch sorgten während der zwei Turniertage trotz der ansonsten üblichen Lodenmantel-Klientel für ausgelassene Partystimmung.
Uwe Wesemann
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