: Rappe und andere Postulate
■ betr.: "Die Angst der Parteisekretäre vor der Basokratie", taz vom 16.6.93
betr.: „Die Angst der Parteisekretäre vor der Basokratie“,
taz vom 16.6.93
Auf Seite 4 schreibt Ihr, MdB Rappe (SPD) habe gesagt, „Lafontaine solle noch heute das Handtuch, das er für seine Bewerbung in den Ring geworfen hat, zurückholen“.
Mit die Bilders ist das so eine Sache, woll? Gegebenenfalls sollte mensch sich Rat bei der Sportredaktion holen (in diesem Fall). Wer das Handtuch wirft, gibt nämlich auf. Rappe möchte also, daß Lafontaine seine Aufgabeerklärung zurücknimmt? Ein lustiges Postulat, mit dem die Sportredaktion allerdings wohl auch nicht soviel anfangen könnte. Hat sie doch den Trainer der Siegener Fußballfrauen so zitiert und kommentiert: „,Wir sind keine Elfmeterkünstler‘, postuliert Siegens Coach Gerd Neuser.“
Mal abgesehen davon, daß elf Fußballfrauen und ein Trainer noch längst keine „Künstler“, sondern Künstlerinnen sind: Ein Trainer, der fordert, daß seine Schützlinge keine „Elfmeterkünstler“ sein sollen, ist schlecht denkbar. Ein Postulat ist nämlich eine Forderung. Und die stellen wir am besten an Rappe: Schmeiß Dein Handtuch in den Ring! Richard Kelber, Mitglied des
Rates der Stadt Dortmund
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