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Räumliches Hörvermögen

London (dpa) – Blinde Menschen haben nicht nur ein schärferes, sondern auch ein besseres räumliches Gehör als sehende Menschen. In Studien an der Universität Montreal hörten Blinde wesentlich besser schon auf einem einzelnen Ohr (mono-aural) und lokalisierten eine Schallquelle schneller. „Das mono-aurale Hörvermögen der Blinden war außergewöhnlich gut“, berichtet das Forscherteam um Franco Lepore im Fachjournal Nature. Menschen, denen noch ein geringes Sehvermögen geblieben war, schnitten bei den Hörstudien dagegen noch schlechter ab als Menschen mit vollem Augenlicht. Nach der Erklärung der Forscher beziehen Blinde bei der Verarbeitung von Tönen Hirnareale mit ein, die normalerweise für das Sehen reserviert sind. Überraschend war, daß die „Halbblinden“ in allen Tests am schlechtesten abschnitten. Warum sie eine Schallquelle nicht so genau wie völlig Blinde und auch schlechter als Normalsichtige zu orten vermögen, können die Wissenschaftler nicht erklären.

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