■ Radiodays: SAMSTAG
Heiteres ließe der Beitrag von Roland Mischke vermuten: Entenhausen ist meine Welt. Die Welt, von der die Rede ist, hat jedoch mit Donald Duck nichts zu tun, sondern mit — dem Maler Gottfried Helnwein. Und der steht mit seinen photorealistischen Schockbildern nun nicht gerade für Spaß und Spiel. Er selbst erklärt: „Ich halte Trivialität für die wichtigste Errungenschaft dieses Jahrhunderts.“ Zum Frühstück serviert um 9.05 Uhr auf SFB 3.
Wirklich ernst wird es dann in der Sendung Schriftsteller vor Gericht. Bisher standen in der Sendereihe Autoren im Mittelpunkt, die Opfer staatlicher Willkür und Zensur wurden. Diesmal berichtet Walter Weber über einen Dichter, der nicht Opfer, sondern Täter war: Hanns Johst. Als Verfasser faschistischer Propaganda-Literatur, SS-Gruppenführer und Präsident der von Goebbels geschaffenen Reichsschrifttumskammer wurde er 1949 von der Münchener Entnazifizierungs-Spruchkammer zu dreieinhalbjähriger Haft verurteilt.(RB 2, 16.05 bis 16.30 Uhr.)ml.
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