: Radio gestürmt –Demo in Serbien
KRALJEVO dpa/afp ■ In der zentralserbischen Stadt Kraljevo haben am Samstag nach Angaben des Belgrader Senders „B2-92“ rund 12.000 Menschen gegen die Schließung des örtlichen unabhängigen Radio- und Fernsehsenders „RTV Kraljevo“ protestiert. Anlass der Proteste war die Erstürmung des Senders durch Regierungsbeamte in der Nacht zum Samstag. Dabei wurde die Sendeanlage beschlagnahmt. Zur Begründung hieß es, die Radiostation habe keine Sendelizenz. Mit dieser Begründung waren in den vergangenen Tagen bereits sechs weitere unabhängige Rundfunksender geschlossen worden. An der Kundgebung nahmen Vertreter aller demokratischen Parteien teil. Außerdem schlossen sich hunderte Armeereservisten dem Protestzug an. Bei ihrem Protestmarsch forderten die Demonstranten den jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milošević zum Rücktritt auf: „Slobo verschwinde“, skandierte die Menge. Nach Angaben des serbischen Informationsministeriums haben rund 300 elektronische und Printmedien keine Lizenz. Die meisten seien von den USA eingerichtet worden, um die „freie und unabhängige serbische Regierung“ zu stürzen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen