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Radikaler Chikane

■ Südafrikas Geistlicher für gewaltsamen Anti-Apartheid-Kampf

Seoul (dpa) - „Der bewaffnete Kampf kann nicht einseitig beendet werden, solange die andere Seite, die südafrikanische Regierung, noch mit Waffen kämpft“, sagte der Generalsekretär des südafrikanischen Kirchenrates, Frank Chikane, in Seoul. Der Geistliche sprach am Dienstag auf der christlichen Weltversammlung über Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung. Vor den rund 1.000 TeilnehmerInnen des vom Weltkirchenrat organisierten Treffens plädierte Chikane auch für die Entwicklung neuer politischer Ordnungen jenseits von Marktwirtschaft und Sozialismus, die beide gescheitert seien. Sie hätten die Dritte Welt in ihren Konkurrenzkampf hineingezogen und die Erde gespalten. Die Marktwirtschaft sei Hauptursache für die Armut der Entwicklungsländer und die globale Umweltverschmutzung. Als „große Hoffnung“ bezeichnete Chikane Gorbatschows Politik aus Glasnost und Perestroika. Sie habe das „Ziel des Überlebens der Menschheit über Klassengegensätze sowie nationale und ideologische Interessen gestellt“. Dies habe sowohl Abrüstungserfolge zwischen den Supermächten ermöglicht, als auch die deutsche Teilung beendet. Gorbatschows Politik eröffne die Chance zu einer „neuen Weltordnung, die wir jetzt noch nicht kennen“.

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