piwik no script img

Radikal bedrängt

Heidelberg (taz) - Die Bundesanwaltschaft versucht derzeit verstärkt, das Vertriebsnetz der Zeitschrift Radikal zu erfassen. Dabei ist es in den letzten Tagen in Karlsruhe und anderen Städten zu mehreren kurzfristigen Festnahmen und Hausdurchsuchungen gekommen. Unter anderem wurde eine Frau in Karlsruhe beim Abholen der Post vorübergehend festgenommen, weil sich unter ihrer Postlagerkartennummer die von Hausdurchsuchungen Betroffenen melden sollten. Nach Angaben des Karlsruher Anti–WAA– Plenums wurde etwa die Hälfte der Auflage der wegen Verdachts der Werbung für RAF und Revolutionäre Zellen beschlagnahmten Nummer 132 von Radikal von der Polizei abgefangen. Im Zusammenhang mit der Suche nach der Vertriebsstruktur der Zeitschrift wurden etliche Ermittlungsverfahren nach § 129a eingeleitet. Der Versuch, mittels einer in der taz veröffentlichten Postlagerkartennummer eine „gemeinsame Organisation der von der Radikal–Kriminalisierungswelle Betroffenen“ zu erreichen, werde nun mit den neuerlichen Festnahmen selbst kriminalisiert. rog

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen