■ Rabta: Bonn wußte Bescheid
Mannheim (dpa) – Im Verfahren gegen den Ex-Geschäftsführer der Salzgitter Industriebau GmbH (SIG), Andreas Böhm, hat am Dienstag ein Beamter des Bundesaußenministeriums von bereits im Jahre 1985 aufgetauchten Informationen über den Bau einer Giftgasanlage in Libyen gesprochen. Über diesen Verdacht sei auch das Auswärtige Amt informiert worden. Böhm hatte zu Prozeßbeginn erklärt, er habe erst um die Jahreswende 1988/89 aus den Medien von der Giftgasfabrik erfahren. Böhm ist vor dem Landgericht Mannheim angeklagt, als einer der Geschäftsführer der damals bundeseigenen SIG gemeinsam mit Verantwortlichen der Imhausen- Chemie von 1984 bis 1988 am Bau der Giftgasanlage in Rabta beteiligt gewesen zu sein. Die SIG hatte im Auftrag der Imhausen-Chemie die Detailpläne gefertigt.
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