■ Querspalte: Der Überflieger
Danke Dirk. Wir waren schon voller Sorge. Du hast uns erlöst. Wir haben auf dich gewartet, und du bist gekommen. Du machst es uns, wie wir es lieben. Gebenedeit sei deine sonore Stimme, gepriesen dein kluger Sprachwitz, deine wohltemperierte Situationskomik, dein Gespür für Menschen. In dir ruht ein feinfühlender Detektor, der uns hören macht, wie die Menschen sind, die sich da todesmutig von der Schanze lassen oder in der Loipe schinden. Thanks Dirk Thiele. Du bist durch eine harte Schule gegangen. Ein Heinz-Florian Oertel hat dich gelehrt, wie es geht. Einfach raus mit der Heißluft und weg ist der Überdruck im Hirn. Feuchtwarme Kaskaden ablassen, das Sportvolk dankt es dir. Doch das Momentane ist dir nicht gut genug. Du lernst dazu. Bruno Morawetz („Wo ist Behle?“) hat dich die rastlose Recherche gelehrt, Gerd Rubenbauer die eitel-grimmassierende Penetranz, Werner Hansch den stupenden Frohsinn. Du hast eine Lücke geschlossen, du Personifikation des kompetenten Eurosport-Kommentators.
Besonders schätzen wir es, wenn du dir wieder mal Frischfleisch in die Reporterkabine geschleift hast und dich an den Hohlphrasen des Gegenübers delektierst. Neulich hattest du einen Skispringer engagiert. Gerd hieß der. Folgender Dialog hat uns in der Verehrung bestätigt, die wir für dich im Herzen tragen. Dirk: „Warum fährt der Norweger so x-beinig den Anlauf der Schanze runter?“ Gerd: „Der trägt vielleicht Einlagen.“ Dirk: „Aha, ja, der hat sicher Klumpspreizsenkfüße.“ Gerd: „Das ist völlig normal.“ Dirk: „Ja, ein ganz normaler Krüppel!“ Gerd: „Haha.“ Der Norweger landet früh. Klar, Krüppel springen nicht weit. Ist immerhin schon beachtlich, daß sie auf eine Schanze gelassen werden. Wahrscheinlich ein Reha-Programm der liberalen Nordländer. Siegen können natürlich nur die germanischen Adler. Da hegst du, Dirk, keinen Krüppelverdacht. Nun, der eine hat's an den Füßen, der andere am oberen Ende des Körpers. Dirk, keep on talking. Markus Völker
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