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Querschüsse von der CSU

■ Kritik am Vertrag/ SPD und FDP begrüßen Unterzeichnung

München/Bonn (afp/dpa) — Der deutsch-tschechoslowakische Nachbarschaftsvertrag ist nach den Worten des CSU-Landesgruppenchefs im Bundestag, Wolfgang Bötsch, mit zu hohem Tempo ausgehandelt worden. Wäre der Zeitpunkt der Paraphierung im vergangenen Sommer nicht mit dem Besuch von Bundespräsident Richard von Weizsäcker in der CSFR am 7. Oktober 1991 verknüpft worden, wäre „das eine oder andere mehr zu regeln“ gewesen, sagte Bötsch am Mittwoch abend in München. Als „unfreundlich“ bezeichnete es Bötsch, daß selbst in jüngster Zeit parallel zu den Privatisierungen in der CSFR die Versteigerung früheren sudetendeutschen Eigentums weitergehe. Hier habe er sich „mehr Gefühl“ von tschechoslowakischer Seite gewünscht, sagte Bötsch. Der CSU-Politiker bekräftigte die Forderung seiner Partei nach einer den Vertrag begleitenden Resolution im Bundestag. Diese sei mit der FDP in der Koalitionsrunde „bindend“ vereinbart.

Die SPD-Opposition in Bonn und die FDP haben den Vertrag dagegen begrüßt. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Klose erklärte, die Unterzeichnung des Abkommens sei ein wegweisender Schritt zur freundschaftlichen Gestaltung der Beziehungen zwischen beiden Staaten und Völkern. Die SPD- Fraktion werde alles dafür tun, um den Vertrag mit Leben zu erfüllen.

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