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Querrille

Lovekrauts –Supersausage

(Alternation/Interchord)

Für manche Platten braucht man einfach überlange Koteletten, Flügelkragen und ein Faible für die historischen 70er Jahre, oder was man sich auch immer darunter vorstellen mag. Auf der ersten „Superwurst“ von Lovekrauts findet man all das wieder. Supersausage ist fett gestopft mit 70s Soul&Funk und Beat, so daß man sie einer dreckigen Phase des altehrwürdigen Stax-Labels zuordnen würde. Doch Lovekrauts stammen aus Hamburg, genauer aus St. Pauli.

Aus Mitgliedern der Goldenen Zitronen,Gret Pallucca,Lumpen und Wesen und Rossburger Report fand sich ein Sextett aus stadtbekannten Musikanten zusammen, ihren Soundtrack zum Kiez zu verfassen. Und der heißt bei ihnen natürlich nicht „sündige Meile“ sondern „Boogie Street“ und klingt verdammt nach Plüsch und Lametta-Vorhängen, nach einem Freitagabend zwischen Tempelhof und Soulkitchen. Besonders der Sänger Chris Kiel trifft dabei bis in die Atemgeräusche genau den Ton der 70s. Immer dann, wenn sie wie in dem Kiez-Stück auch moderne Rhythmuserzeugung aufnehmen, oder wenn sie, wie in „Funky Money“, den Funk auf sein Gerüst entkleiden, stimmen die Zutaten zur Wurst. Manchmal aber instrumentieren sie die Stücke allzu ausladend und schmieren ab ins Belanglose, wie bei den Bal-laden und bei „Can't Stand“, das man wirklich kaum aushalten kann.

Volker Marquardt

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