: Querrille
Eisenvater – III (We Bite America/Sempex)
Neue Farben im Haus des Eisenvaters, wo die Menschen zum Lachen in den Keller gehen. Das Metall an den Wänden hat sich als Teil der Natur erwiesen und ist in gelebter Größe und Schönheit verrottet. Immer noch illustriert die ästhetisch geschlossenste Musikvereinigung weit und breit ebensosehr Faszination wie Perversion menschlich/männlicher Verhärtung. Doch wenn Markus Lipka jetzt „Liebe“ sagt, klingt es nicht mehr wie ein Motorengeräusch im unteren Drehzahlbereich, sondern nahezu organisch, in etwa wie ein gedrückt bellender Dobermann. Dazu passend kommt auch die abgezirkelte Abstraktion des betont wuchtigen Klangmaterials überraschend versöhnlich daher. Trotzdem ist der Eisenvater weit davon entfernt, ein Freund sein zu wollen. In den musikalischen Kategorien Weiterentwicklung und Schlüssigkeit viel mehr als ein Hamburger Ereignis. hiv
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen