piwik no script img

■ QuerrilleJa König Ja: Ja König Ja

Ja König Ja: Ja König Ja

(Musikproduktion Detlef Diederichsen/Indigo)

Alles so kinderleicht und doch hochkompliziert. Der Musik von Ja König Ja hört man ihre Komplexität erstmal nicht an – die weht, um mit einem ihrer Titel zu sprechen, weich nach Art eines „Sommerkleids“und knistert komisch wie, noch ein Titel, „Omas Hose“. An manchen Stellen klingt das zweite Album der Hamburger Band, das sicherlich nicht aus Einfallslosigkeit ohne eigenen Titel auskommen muß, als habe sich der kalifornische Pop-Gigantomane Van Dyke Parks in ein Kaffeehaus verirrt. Elegant und effektiv nehmen Ja König Ja mit ihren Harmoniegesängen noch die steilste Kurve, während das Glockenspiel bimmelt oder die Akustische swingt oder das Banjo zwackt.

Was hier so ungemein leger daherkommt, ist in Wirklichkeit ein vertrackter musikalischer Vorgang, der die schwierigste aller Möglichkeiten immer wie die einfachste erscheinen läßt. Das paßt natürlich zu den Texten, in der die beiden Liedermacher Ebba Durstewitz und Jakobus Siebels über unkonventionelle Gedankenketten zu schlauen Schlüssen gelangen.

Als wollten Ja König Ja uns beweisen: Melancholie muß nicht müde klingen.

cbu

Di, 10. Juni, 21 Uhr, Knust

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen