piwik no script img

■ QuerbildDer Geist und die Dunkelheit

Wenn zwei der schlimmsten Schleimbeutel-Machos der Filmgeschichte in einem Abenteuer auftreten, dann wünscht man ihnen ganz böse Feinde und ein schreckliches Ende. Val Kilmer, der mit seiner weinerlichen Süßlichkeit schon die letzte Batman-Folge ruiniert hat, und Michael Douglas, dessen Körper aus erotischer Anti-Materie und dessen Gehirn aus einem verschlungenen Donut, gesotten im Fett US-amerikanischer Soap-Intelligenz, besteht, putzen sich zu Großwildjägern heraus und bekämpfen zwei gemeine Löwen, die entdeckt haben, wie lecker durchtrainierte Bauarbeiter sind.

Diese sind natürlich alle Neger und Inder und deswegen in diesem Film nur als Löwenfutter zu gebrauchen, was ja auch nicht verwundert, ist der dunkelhäutige Mensch doch selbst zu blöd, einen riesigen Löwen, eingesperrt in einem Käfig, aus einem Meter Entfernung zu erschießen. Das muß bestraft werden. Und dann ist der hilfswillige Untersklave des immer mutigen Heldenmenschen auch noch so abergläubisch, daß man mit ihm nicht mal eine vernünftige Großwildjagd veranstalten kann. Denn der Mohr glaubt, die beiden Löwen seien Geister – ha, ha, da lacht der weiße Mann und stellt sich im Folgenden so dumm an, daß immer mehr seiner Arbeiter, die 1896 in Afrika eine Brücke bauen sollen, zerkaut werden müssen.

Kurzum, dieser chauvinistische Rassistenscheißdreck hat uns gerade noch gefehlt, zumal nur einer der beiden gehirnamputierten Vollidioten gegessen wird – und das bekommt man als Entschädigung für die Tier- und Publikumsquälerei noch nicht mal zu sehen. Till Briegleb

Aladin, Cinemaxx, City, Gloria, Grindel, Hansa, Savoy

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen