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■ QuerbildLiebe hat zwei Gesichter

„Natürlich gibt es ein Publikum für ungeschminkte Realität“, gibt Produktionsdesigner Tom John zu. Aber angenehmer sei es doch, die Wirklichkeit etwas anzutünchen. So sind einsame Zimmer in Liebe hat zwei Gesichter wenigstens edel eingerichtet, dreckige Haare eher zerzaust als fettig. Barbara Streisand führt Regie, produziert und spielt die Hauptrolle – Rose, eine großnasige Frau Marke „Innere Schönheit“, die keinen Mann kriegt. Bis sie Greg (Jeff Bridges) trifft. Der sucht eine Frau, die ihn nicht er-, aber intellektuell anregt. Der Film erzählt, wie sie erst nicht und dann doch miteinander schlafen. Bemerkenswert ist, wie unattraktiv Barbara Streisand im ersten Teil des Films aussieht – bis sie Hanteln stemmt, kiloweise abnimmt und wieder erotisch hübsch wird. Damit ist die Illusion futsch, daß Liebe doch nicht von Schönheit abhängt. Wovon sie abhängt, klärt der Film nicht. Denn Greg beteuert, Rose schon vor dem Fitness-Abo toll gefunden zu haben. Und da sind sie, die zwei Gesichter der Liebe – beide geschminkt. juw Cinemaxx, City, Mundsburg, Palette, Passage, Savoy

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