: Q U E R S P A L T E „Seine Taten bleiben uns“
■ Eine Totenrede aus christlicher Sicht
Dr. Uwe Barschel ist tot. Sein einsames Ende im fernen Genf hat die Menschen weit über unsere Landesgrenzen hinaus in Erschrecken und Trauer vereint, hat uns zugleich auseinander, ja gegeneinander gejagt (...) Sein Tod ist eine Heimsuchung (...) Seine Taten bleiben uns (...) Als ganz kleinen Jungen hat seine treue Mutter ihn aus dem brennenden Berlin mit seinen Geschwistern an den Rand des Sachsenwaldes gebracht. Als Schleswig–Holsteiner Lauenburger Prägung ist er aufgewachsen und hat sich immer so verstanden. Es blieb so, wie in seiner Studentenzeit: Wo andere drei Schritte machten, brauchte er nur einen (...) Partei und Fraktion haben dem Debatter Uwe Barschel zu danken, der selten jemanden schonte, sich auch nicht. Partei und Fraktion haben auch dem Denker und Formulierer zu danken, kein Wahlprogramm, keine verbindliche Aussage war ohne seine Handschrift. Oft genug war sie es beinahe allein.(...) Als Innenminister hat er eine der größten Massendemonstrationen bewältigt, mit Übersicht, human und rechtsstaatlich. Die Leistungen Uwe Barschels in seiner fünfjährigen Amtszeit als Ministerpräsident haben über seinen Tod hinaus Bestand. Er wußte, der Reichtum unseres Landes sind seine Menschen (...) Angesichts seiner unkonventionellen Wege - ich spreche von einem Millionenprogramm über drei Jahre - hat mancher Ordnungspolitiker nachdenklich das Haupt gewiegt (...) Sie zeigt aber auch: Uwe Barschel konnte zusammenführen und einen. Henning Schwarz (CDU) im Lübecker Dom
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