Mensch, Puppe! räumt in der Kunsthalle auf : Puppen und Papier
Kunst kommt einerseits von Können, andererseits kommt sie erst richtig zu sich selbst, wenn sie betrachtet wird. Und das Betrachten kann auch in Arbeit ausarten. Weil nicht immer klar ist, was sich Künstler und Künstlerinnen bei ihrem Können gedacht haben. Matisse zum Beispiel: Sind das Fußballtore oder Schaukeln auf dem Bild da? Und wer räumt hinterher auf?
Gutes Stichwort: Aufräumen. Die Bilder der Ausstellung, in der „Mensch, Puppe!“ jetzt in der Kunsthalle spielt, haben Staub angesetzt. Da muss die Putzfrau ran. Als die sich an die Arbeit macht, geschehen seltsame Dinge. Rembrandt spricht! Oder ist es nur das Selbstporträt? Aber kann ein Porträt sprechen?
Mit Figuren, Schattenspiel und Objekten werden die Bilder lebendig. Dürers Rhinozeros büxt aus, weil es sich in seinem Rahmen eingesperrt fühlt, eine Picasso-Kuh läuft durchs Bild, was Dr. Farbklecks, der sich auf seine Ansprache vorbereitet, in hohem Maße irritiert. Ein fantasievolles Gedankenspiel über die Kunst – und eine humorvolle Polemik gegen falschen Respekt vor ihr.ASL/Foto: Marianne Menke
■ nächste Vorstellung: Samstag (heute), 15 Uhr, Kunsthalle