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Punks von Polizei eingesammelt

■ Angeblich Platzverweise „auf unbestimmte Zeit“

Die Polizei hat in der vergangenen Woche am Sielwalleck 13 Punks eingesammelt, die laut Polizeibericht „dort stark alkoholisiert herumschrien“. Wie die taz gestern erfuhr, sollen einigen Punks Platzverweise ausgesprochen worden sein.

Zwar habe man Bier getrunken, berichtete gestern ein Beteiligter, aber „wir waren nicht betrunken. Und rumgepöbelt hat niemand.“ Die Platzverweise seien offenbar wahllos und „auf unbestimmte Zeit“ ausgesprochen worden. „Außerdem teilte ein Polizist sehr unfreundlich mit, dass in Zukunft jegliche Versammlungen am Sielwalleck untersagt seien und aufgelöst würden.“

Polizeisprecher Karl-Heinz Frantzen konnte die Platzverweise nicht bestätigen. Normalerweise sei so etwas „schriftlich fixiert“. Da ein solcher Vermerk im Bericht fehle, sei ein Platzverweis wohl ausdrücklich nicht ausgesprochen worden. Von den weiteren polizeilichen Ankündigungen wusste Frantzen nichts – die Punks hingegen bestehen auf ihrer Version.

Hans Pleister, Referent für Polizeirecht beim Innensenator, auf die Frage, ob es eine rechtliche Grundlage für Nicht-Herumstehen am Sielwalleck gebe: „Nö.“ sgi

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