: Punks suchen Bleibe
■ Trotz Härtefall keine Wohnung für Substituierte
Aneinandergekuschelt sitzt das Punker-Pärchen auf dem Sofa beim AK-Drogen in der Weberstraße: Nachdem der fünfte Versuch in dieser Woche gescheitert ist, über irgendeine Beratungs- oder Vermittlungsstelle wenigstens Aussicht auf eine Wohnung zu kriegen. Und dabei gelten die beiden als Härtefall. Denn Ines (21) und Denis (19) haben vor einer Woche ein Kind bekommen. Jetzt wollen sie „eine richtige Familie“ werden. Beide haben eine langjährige Drogen-Karriere hinter sich. Sie sind bei ihren Eltern untergeschlüpft: Ines schläft mit Mutter und Oma zusammen. Denis darf nur ausnahmsweise und für kurze Zeit bei seinen Eltern pennen.
Mit Ines' Schwangerschaft wurden die beiden ins Substitutionsprogramm aufgenommen. „Die Chancen stehen gut, daß sie es mit dem Kind schaffen können“, sagt dazu Helmut Oppermann vom AK-Drogen. Der AK- Drogen hat die psychosoziale Betreuung der beiden übernommen. Außerdem hat das Krankenhaus zusätzlich eine Kinderpflegerin vorgeschlagen. „Sie brauchen unbedingt eine Wohnung, wenn die Methadonbehandlung überahupt einen Sinn haben soll“, sagt Oppermann. ra
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