: Pub, Pub, Pubertät
Pub, Pub, Pubertät
„Die angefahrenen Schulkinder“ aus Osnabrück scheinen einen unbezwingbaren Hang zur deutschen Gerichtsbarkeit zu verspüren. Gerade erst verdonnerten Mannheimer Schwarzroben die Musiker wegen eines Liebesliedes für Steffi Graf zu einem Schmerzensgeld von 60.000 Mark. Nun haben sich die „Schulkinder“ ein neues Opfer gesucht. Mit ihrer neuen CD „Konfirmiert“, die Anfang November erscheint, feuern die Musiker eine Lachsalve zweifelhaften Geschmacks in Richtung Kirche ab. Ab Freitag an sind „Die angefahrenen Schulkinder“ auf Deutschlandtour.
In ihren elfjährigen Karriere mit neun Einspielungen hat das Quartett eine stattliche Reihe von Gegnern angehäuft. 1984 erreichte sie eine Unterlassungsklage von Peter Maffay, vier Jahre später folgte eine Anzeige wegen groben Unfugs und Inhaftierung in Wiesbaden. 1989 kam es zu einem Verfahren wegen Verunglimpfung von Religionsgemeinschaften. Größere Wirkung erzielten sie 1991 wegen diverser Anzeigen aufgrund eines „Tötet- Onkel-Dittmeyer-Aktionsshirts“.
Mit „Konfirmiert“ scheint nun ein Konflikt mit Gläubigen und/oder Kirchenvertretern schon vorprogrammiert. Der Eröffnungs-Song „Hallelujah Halligalli Nonstop“ ist ein fast siebenminütiges Potpourri aus umgetexteten Schunkel —und Kirchenliedern. Da steht „ein richtiger Gott auf'm Flur/der ist so niedlich/und lacht dich an“. „Wir ziehen fröhlich Eisennägel raus...“ wird sicher noch manchen Kirchenanwalt beschäftigen. G.Roth/dpa
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