: Prügelei im Parlament
■ Streit um Agrargesetz mit Fäusten ausgetragen
Colombo (ap) — Die Absicht der Regierungspartei, ein Agrargesetz regelrecht durchzupeitschen, hat am Donnerstag im Parlament von Sri Lanka Handgreiflichkeiten ausgelöst. Fast alle der 225 Abgeordneten beteiligten sich an dem Handgemenge. Rund 20 Minuten lang herrschte in dem hohen Haus das Faustrecht.
Im Mittelpunkt des Streits stand ein Gesetz über die Rechte von Bauern, die Pachtland bewirtschaften. Mehrere Oppositionsparteien bezichtigten die Regierung, die Vorlage unter Mißachtung des vorgeschriebenen parlamentarischen Verfahrens durchboxen zu wollen. Die Opposition forderte eine Debatte in den Provinzparlamenten.
Den rettenden Einfall zur Beendigung des Tohuwabohus hatte der Chef der Saaldiener. Er brachte den silbernen Zeremonienstab des Parlamentspräsidenten an sich, was nach den bestehenden Regeln automatisch die Unterbrechung der Sitzung zur Folge hat. Die Debatte wurde eine Stunde später — wesentlich gesitteter — fortgesetzt.
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