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Prozess gegen Wikileaks-EnthüllerUS-Army erhebt Al-Kaida-Vorwurf

Die US-Streitkräfte erheben vor Gericht neue Vorwürfe: Der Wikileaks-Informant Bradley Manning soll Al-Kaida in die Hände gespielt haben.

Ein Occupy-Aktivist protestiert für Bradley Manning. Bild: dapd

FORT MEADE/USA dapd | Der wegen der Weitergabe geheimer Unterlagen an die Enthüllungsplattform Wikileaks beschuldigte US-Soldat Bradley Manning hat nach Ansicht der Streitkräfte mit seinen Taten die Terrororganisation Al-Kaida unterstützt.

Manning war bereits zuvor in 22 Punkten angeklagt worden, unter anderem wegen des schwerwiegenden Vorwurfs der Unterstützung des Feindes. Hierfür könnte ihm eine lebenslange Haftstrafe drohen. Erst bei einer Anhörung am Donnerstag stellte die Militärrichterin Denise Lind aber klar, welcher Feind dies sei.

Die Anklage vertrete den Standpunkt, dass Manning indirekt Hilfestellung für die Al-Kaida auf der arabischen Halbinsel gegeben habe, sagte Lind. Der Prozesstermin für Manning könnte noch in dieser Woche bekannt gegeben werden. Auch am Freitag soll er noch einmal vor dem Militärgericht erscheinen. Während der jüngsten Anhörung Ende Februar war kein Termin festgelegt worden.

Manning wird vorgeworfen, hunderttausende Unterlagen des Außenministeriums, Berichte aus Kriegseinsätzen sowie das Video eine Kampfhubschraubereinsatzes heruntergeladen und an Wikileaks weitergeleitet zu haben.

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3 Kommentare

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  • J
    Jared

    Mir sind ein paar Fälle aus Syrien bekannt, in denen die Vorwürfe gegen die "Verräter" ganz ähnlich konstruiert wurden.

     

    Wer per Smartphone Bilder von Massakern nach draußen funkt, oder Videos von Massakern aus dem Irak veröffentlicht, hilft dem "Feind" - und der heißt in beiden Fällen "al Qaida".

  • T
    tazleser_by

    Naja, alkaida wird in USA bei solchen Fällen von ungeliebten Staatsbürgern wohl zur Argumentationskeule mutieren, wie hierzulande die "Nazikeule" bei gewissen politischen Themen.

  • BG
    Bernd Goldammer

    Bradley Manning hat zur Aufklärung von schwersten Millitärverbrechen gegen die Zivilbevölkerung beigetragen.Bradley Manning ist ein humanistischer Held im postdemokratischen Zeitalter, das er im Gefängnis sitzt und nicht die Verbrecher, dass beweist das USA ein gefährlicher Unrechtsstaat sind. Es wird der Tag kommen, andem man Straßen nach Bradley Manning benennen wird, falls die USA die Menschheit bis dahin nicht ruiniert haben.