Prozess gegen Beamten aus Hessen: Nazi-Polizist kommt gut weg

Ein hessischer Polizist, der Hitler-Fotos verschickt haben und NS-Devotionalen besessen haben soll, wurde am Dienstag in Alsfeld verurteilt.

Der angeklagte Polizeibeamte (l) sitzt im Amtsgericht neben seinem Verteidiger

Der angeklagte Polizeibeamte am Dienstag im Amtsgericht Alsfeld Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

Alsfeld afp | Ein hessischer Polizist ist vom Amtsgericht Alsfeld von Vorwürfen der Volksverhetzung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen freigesprochen worden. Der Mann erhielt zugleich eine Haftstrafe von einem Jahr und zwei Monaten wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz und das Sprengstoffgesetz, die für drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurde, wie das Amtsgericht am Dienstag mitteilte. Er muss zudem 1500 Euro an die Anne-Frank-Bildungsstätte in Frankfurt am Main zahlen.

Die Anklage hatte dem Mann vorgeworfen, als Teilnehmer verschiedener Whatsapp-Chatgruppen zwischen Ende Oktober und Anfang Dezember 2018 mehrfach strafrechtlich relevante Inhalte verschickt zu haben, darunter auch Bilder von Adolf Hitler in Uniform mit Hakenkreuzarmbinde und zum Hitlergruß ausgestrecktem rechten Arm.

Bei einer Wohnungsdurchsuchung im Dezember 2018 wurden diverse NS-Devotionalien beschlagnahmt. Im disziplinarrechtlichen Verfahren wurde dem Mann verboten, seine Dienstgeschäfte weiter zu führen. Das Urteil des Amtsgericht Alsfeld ist noch nicht rechtskräftig.

Die taz hatte 2019 intensiv zu dem Beamten und ihrem Umfeld recherchiert.

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