Protokoll einer Sitzung

Unter dem Titel „Jeden Dienstag von eins bis sechs“ berichtet der Kieler Journalist und SPD- Landtagsabgeordnete Rolf Selzer in den „Lübecker Nachrichten“ über SPD-Fraktionssitzungen an der Förde. Auszüge:

„16 Minuten nach Beginn eröffnet Fraktionsvorsitzender Gert Börnsen die Sitzung. Die Begrüßung schließt er mit einem bemerkenswerten Zitat der Ministerpräsidentin aus einem ihrer Auftritte mit Hut am Wochenende. Er sagt, sie sei nun mal so, und das schätze er an ihr.

Ingrid Frantzen berichtet über die eindrucksvolle Übergabe der 1137. Wohung im Lande. Zugleich kann sie nicht verhehlen festzustellen, es könnte eine Wohnung mehr sein, wenn man ihr von vornherein gefolgt wäre. Manfred Sickmann stellt demgegenüber fest, das habe er schon in der 48. Sitzung am 25. Mai 1983 gesagt. Nachzulesen sei das im Protokoll Annex 97, Seite 4923, Spiegelstrich 11.

Rudolf Johna erscheint mit einer Kanne Kaffee, 17 Stück Würfelzucker, 5 Stück Kuchen und 6 Portionen Sahne. Von Gerd Poppendieker leiht er den Teelöffel zum Umrühren.

Günther Fleskes meint, man müsse, so wie er es tut, dem Volk nur aufs Maul schauen. Hausprofessor Wiebe doziert, alles sei ganz einfach. Man müsse nur den anderen tüchtig eins drauf geben. Ingrid Olef sagt, man müsse das freie Mandat vor Ort ausüben. Gisela Böhrk sieht das mehr grundsätzlich.

Heide Simonis erscheint. Im Gegensatz zu Horst Hager, Uwe John und Sabine Schröder erhält Heide Simonis sofort das Wort. Gemeldet hat sie sich allerdings nicht, wie sie sagt. Da sie nun einmal das Wort habe, wolle sie aus der Sitzung des Kabinetts berichten. Sie berichtet, es gebe nichts zu berichten. Darüber könne auch Claus Möller berichten. Jetzt müsse sie zu einer Pressekonferenz, um über die Sitzung des Kabinetts zu berichten. Claus Möller berichtet aus dem Kabinett. Er fordert Ekkehard Wienholtz auf, den Bericht zu ergänzen. Dieser tut das gerne und berichtet dasselbe wie Claus Möller.“-BLOCKENDE