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Proteste nach dem Wahlsieg der Kommunisten in Albanien

■ Oppositionsführer Pashko spricht von Wahlbetrug/ Unterstützung der Arbeiterpartei auf dem Land

Tirana (afp) — Gegen den Wahlsieg der regierenden Arbeiterpartei, die nach ersten Schätzungen über sechzig Prozent der Stimmen in den ersten freien Wahlen des Landes seit über vierzig Jahren erhalten hat, haben rund zweitausend Menschen am Montag nachmittag in Tirana demonstriert. „Nieder mit der Diktatur!“ und „Wir wollen keine Demokratie mit den Kommunisten!“ scholl es den Oppositionsführern Sali Berisha und Gramoz Pashko vor dem Sitz der Demokratischen Partei in Tirana entgegen. Führer der oppositionellen Demokratischen Partei und der im Exil lebende albanische Ex-König Leka I. warfen den Kommunisten erneut Wahlbetrug vor. Ihren Sieg bei den Wahlen am Sonntag verdankt die einstige Einheitspartei offenbar hauptsächlich der Unterstützung auf dem Land, während die demokratische Opposition in den Städten ihre Mehrheiten erzielte. Einzelne prominente Kandidaten der KP, allen voran Staatspräsident Ramiz Alia, unterlagen in ihren Wahlkreisen relativ unbekannten Oppositionskandidaten. Die Wahlbeteiligung lag bei über 95 Prozent.

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