Proteste in Warschau: Bauern wollen Polen lahmlegen
Polnische Bauern sind mit der Polizei zusammengestoßen. Ein Protest vor dem Büro des Ministerpräsidenten war eskaliert.
Am Mittwoch hatten sich zehntausende Bauern und ihre Anhänger vor dem Büro des Ministerpräsidenten Donald Tusk in Warschau versammelt und den Stopp von Billigimporten und die Streichung Umweltschutz-Vorschriften gefordert. Die Demonstranten entzündeten Reifen und Feuerwerkskörper. Anschließend marschierten sie in Richtung Parlament. Dort versuchte die Polizei sie mit Schlagstöcken, Pfefferspray, Tränengas und Blendgranaten zu stoppen.
Einige Demonstranten warfen Steine und Feuerwerkskörper auf die Einsatzkräfte. „Aufgrund der physischen Aggression einiger Demonstranten gegen Polizeibeamte (…) war es notwendig, Zwangsmaßnahmen anzuwenden“, schrieb die Warschauer Polizei auf X. Innenminister Marcin Kierwiński erklärte auf X, 23 Provokateure seien festgenommen worden. Örtliche Medien zeigten, wie mehrere Demonstranten zum Parlamentsgelände vordrangen, bevor sie von der Polizei überwältigt wurden.
Obszański warf der Polizei in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters vor, sie habe die Demonstranten nach dem Ende der Kundgebung am Verlassen des Geländes gehindert. „Alles war friedlich, und plötzlich kam die Polizei aus dem Nichts, es gab laute Knallgeräusche, die Polizei setzte (Tränen-)Gas ein und provozierte einfach die Leute, die den Protest verließen.“
Obszański schätzte die Zahl der Demonstranten auf mehrere Zehntausend, die Stadtverwaltung bezifferte die Zahl der Demonstranten auf etwa 30.000. Tusk hat die Bauernführer zu Gesprächen am Samstag eingeladen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!