Proteste in Nicaragua: EU fordert Ende der Gewalt
Demonstranten fordern den Rücktritt von Nicaraguas Präsidenten Daniel Ortega. Doch dieser lässt die Gewalt eskalieren. Die EU fordert eine demokratische Lösung.

Nach Angaben einer Menschenrechtsorganisation waren am Sonntag mindestens zehn Menschen bei gewalttätigen Auseinandersetzungen in mehreren Städten des mittelamerikanischen Lands getötet worden. Unter den Opfern seien demnach vier Polizisten und ein Mädchen gewesen, das nicht schnell genug medizinisch versorgt habe werden können.
Am schwersten sei die Stadt Masaya getroffen, die rund 27 Kilometer von Nicaraguas Hauptstadt Managua entfernt liegt, sagte der Leiter der Menschenrechtsorganisation ANPDH, Álvaro Leiva, im nicaraguanischen Fernsehen. Die Lage sei sehr ernst. Es müssten Korridore geöffnet werden, um Verletzte aus der Gefahrenzone bringen zu können, erklärte Leiva.
„Wir können im Moment keine Verletzten in Sicherheit bringen. Bitte, als humanitäre Geste soll ein Korridor geöffnet werden, damit wir die Verletzten rausbringen können.“ Masaya sei blockiert. „Es gibt keinen Weg rein und keinen raus“, sagte Leiva. Den Verletzten medizinische Versorgung zu verweigern, käme einem Verbrechen gleich.
Rücktritt des Präsidenten gefordert
Die jüngsten Proteste gegen die Regierung hatten sich im April an einer geplanten Sozialreform entzündet. Mittlerweile fordern die Demonstranten allerdings den Rücktritt des autoritären Präsidenten Daniel Ortega, ein Ende der Gewalt und eine freie Presse.
Bei Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften, regierungsnahen Paramilitärs und Regierungsgegnern kamen nach Angaben von Menschenrechtlern bereits mehr als 300 Menschen ums Leben. Die Regierung spricht von rund 50 Toten.
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