■ Proteste gegen Reformen seien „kindisch“: Kankenkassen kritisieren Aktionstag der Ärzte
Bonn/Köln (dpa) – Die Spitzenverbände der Krankenkassen haben scharfe Kritik an geplanten Aktionen geübt, mit denen die Kassenärzte gegen die Bonner Pläne für das Gesundheitswesen protestieren wollen. Es sei nicht nachvollziehbar, daß die Ärzteschaft die Versorgung der Patienten gefährdet sehe. Tatsächlich stehe für die ambulante Versorgung mehr Geld als bisher zur Verfügung, erklärten die Kassen gestern in Bonn. Die Ausgaben für Arzthonorare würden nicht gesenkt.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) plant für den 18. Dezember, bundesweit sämtliche Praxen bis auf einen Notdienst zu schließen. An diesem Tag soll das Vorschaltgesetz vom Bundesrat verabschiedet werden, mit dem die rot-grüne Koalition die Kassenbeiträge bis zur umfassenden Gesundheitsreform im Jahr 2000 stabil halten und die Zuzahlungen der Patienten senken will. Der Vorstandsvorsitzende der Ersatzkassen, Rebscher, forderte die Ärzte auf, „diese Kindereien zu lassen“.
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