: Protest gegen die Frau als Brutkasten
■ Unterschriftenaktion gegen Erlanger „Experiment“
In einer Erlanger Klinik wird eine hirntote schwangere Frau künstlich am Leben erhalten, um ein Kind „auszutragen“. Die Bremer Beratungsstelle zur vorgeburtlichen Diagnostik, cara, protestiert gegen diese „Instrumentalisierung des Frauenkörpers“, die Frauen zum „Brutkasten für einen Fötus“ umfunktioniere. „Das setzt Maßstäbe“, fürchtet Ingrid Blanken von cara, „die Frau wird zu diesem Experiment mißbraucht, die Symbiose zwischen Frau und Ungeborenem wird nicht respektiert“.
Bei allem Verständnis für die Eltern, die versuchten, „ein Stückchen der Tochter für die Zukunft zu erhalten“, hält Ingrid Blanken diesen „Menschenversuch“ für makaber: „Da ist nichts mehr, was Schwangerschaft ausmacht. Keine Impulse mehr zwischen Mutter und Kind.“ Die Frauen von cara sehen hier einen Trend, der Frauen immer mehr in den Hintergrund treten lasse und versuche, den „intrauterinen Raum“ zu erobern. Mit einer Unterschriftenaktion protestiert die Beratungsstelle gegen die Degradierung der Frau zum „fötalen Umfeld“ und fordert, den Menschenversuch sofort abzubrechen. dir
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