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Protest gegen Veggie-Gerichte an UnisNicht schon wieder Linsensalat

Vegetarische Menüs werden an Unis beliebter. Aber in manchen Mensen protestieren Fleischesser – auch mit geschmacklosen Slogans.

Auch Fleischesser kommen inzwischen auf den Geschmack: vegetarisches Essen an der Mensa FU I. Bild: dpa

BERLIN taz | Wer seine Mittagspause in der Mensa FU I verbringt, hat die Auswahl: Linsensalat mit Ananas und Minze oder Meerrettichcremesuppe, Tessiner Pilzrisotto oder Eierpfannkuchen mit Apfel-Rosinen-Kompott, Obstsalat mit Sahnehaube oder Pflaumenquark. Nur Steak und Schnitzel sucht man hier vergeblich. Auf dem Campus der Freien Universität Berlin steht seit Anfang 2010 die erste vegetarische Mensa Deutschlands.

Auch in seinen anderen Mensen ist das Berliner Studentenwerk ausgesprochen vegetarisch: 70 Prozent der angebotenen Speisen sind fleischlos. Doch es regt sich Widerstand gegen die vermeintliche „Bevormundung durch die Pflanzenfresser“: Eine Gruppe namens „Liste gegen die Veggie-Mensa“ hat es mit Slogans wie „Fresst eure Körner doch alleine“ sogar ins Studierendenparlament geschafft. Schon zum zweiten Mal.

Auf dem Wahlplakat der Gruppe sind Jesus, Willy Brandt, Nelson Mandela und der Vegetarier Adolf Hitler zu sehen, darüber der Satz: „Finde den Vegetarier!“ Das Veggie-Angebot sei zu teuer und würde nicht satt machen, die Mensa sei im Zuge des Umbaus unnötig verkleinert worden, der Weg zu einer Alternativeinrichtung sei zu lang, protestiert die Gruppe.

Veggie-Angebot

Berlin

Hier gibt es die erste vegetarische Mensa Deutschlands. Zudem sind 70 % aller Gerichte fleischlos. Täglich ein „Klimaessen“ aus veganen Zutaten. Besondere Kennzeichnung der Gerichte.

München

„Grüne Speise Linie“: Täglich ein fleischloses Gericht zum Festpreis von einem Euro, viermal in der Woche ist dieses vegan. 50 % aller Gerichte ohne Fleisch.

Leipzig

Regelmäßig „Veggie-Days“. Mindestens ein vegetarisches Gericht pro Tag an allen Mensen. Angebot für Veganer.

Hamburg

Vegetarier können an den großen Mensen zwischen drei Alternativen wählen. Kennzeichnung veganer Angebote. „Klimateller“: Essen aus emissionsarmer Erzeugung.

Freiburg

Mindestens einmal im Semester „Veggie-Day“, dieser soll ausgebaut werden. 50 % der Gerichte fleischlos. Kennzeichnung veganer Angebote.

Hannover

Alle Beilagen vegetarisch. 50 % der Hauptgerichte ohne Fleisch.

Frankfurt / Oder

Ein Drittel aller Gerichte vegetarisch. „Runder Tisch“ mit Probekochen, Probieren und Disskussionen zur Zukunft des Speiseplans.

Solche Konflikte ums Essen an den Hochschulen sind nicht ungewöhnlich: Schließlich finden sich gerade unter jungen, formal hochgebildeten Menschen überdurchschnittlich viele Vegetarier. Das zeigt eine Studie der Uni Jena. Die Studentenwerke haben darauf reagiert.

Laut dem Dachverband deutscher Studentenwerke gibt es in nahezu jeder Mensa ein vegetarisches Gericht, oft sogar mehrere. In Hannover werden genauso viele vegetarische wie fleischhaltige Gerichte angeboten. In Köln kommt sogar täglich ein veganes Gericht auf den Tisch. In München gibt es die „Grüne Linie“. Das sind vegetarische oder vegane Gerichte zum Festpreis von einem Euro, deren Zutaten vorwiegend aus regionaler Produktion stammen.

Einige Studentenwerke gehen weiter und veranstalten einmal im Semester „Veggie-Days“, komplett fleischlose Tage. „Es gibt kein Grundrecht auf Schnitzel“, sagt Stefan Grob, Sprecher des Deutschen Studentenwerks, der das Werben der Mensen um mehr Vegetarismus ausdrücklich unterstützt. „Einmal im Semester auf Fleisch zu verzichten, kann nicht zu viel verlangt sein.“

Die Widerständler schwächeln

Das sehen einige Fleischverzehrer unter den Studenten anders. Auch in Leipzig hatte sich die Lage Ende 2010 zugespitzt. Studenten hatten dort vor der Mensa Protest-Würstchen gegrillt und eine Petition gegen die Fleischlosigkeit gestartet. Doch so richtig erfolgreich waren die Widerständler nicht. Die Leipziger Petition wurde 75-mal unterzeichnet, ein spontan aufgesetztes Gegenpapier konnte viel mehr Unterstützer gewinnen.

In Freiburg, wo es ebenfalls einen solchen vegetarischen Tag gibt, sind inzwischen auch die Fleischesser auf den Geschmack gekommen. Am Anfang seien die Gästezahlen zum „Veggie-Day“ eingebrochen, sagt Renate Heyberger vom Freiburger Studentenwerk, die Fleischesser gingen offenbar statt in die Mensa zur Döner-Bude. Inzwischen kommen aber auch immer mehr von ihnen, um die vegetarischen Gerichte auszuprobieren.

Auch die „Liste gegen die Veggie-Mensa“ an der FU Berlin verliert Unterstützer. Bei der letzen Wahl zum Studierendenparlament konnten die Anti-Vegetarier nur noch etwa halb so viele Stimmen verbuchen wie noch im Jahr davor.

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70 Kommentare

 / 
  • K
    Kleeblattfan

    Wie kann es sein, dass das Studentenwerk Erlangen-Nürnberg mit seinem monatlichen Veggie day (alles Vegetarisch mit Ausnahme eines Bio-Fleisch-Gerichts) hier ignoriert wird??

  • K
    knrwrewer

    "Das Wort "Vegi" bringt doch den Gewohnheits-Fleischesser grundsätzlich auf die Palme. Wenn man nicht immer solche Wörter benutzen würde, gäbe es vermutlich langfristig 1 mal die Woche Fleisch, die Studenten würden gesund ernährt und auch das Welthungerproblem würde bekämpft."

     

    Dankeschön! Genau das ist doch u.a. der Punkt! Ich als Nicht-Vegetarierin studiere in Konstanz und auch dort gibt es einen "Veggie-Day", wenn nicht sogar mehrere pro Semester. Ich bin mir sicher: Würde da nicht so ein Brimborium drum gemacht werden, würde es wahrscheinlich gar nicht so vielen Leuten auffallen.

     

    Und eine Mensa, die anstatt 2 Fleischgerichte und 1 Vegetarisches Gericht 1 Fleischgericht und 2 Vegetarische Gerichte anbietet, würde zumindest mir keine größeren Probleme bereiten. Es muss nicht jeden Tag Rindsroulade UND Schnitzel geben.

    Eine rein vegetarische Mensa finde ich im Übrigen problematisch.

     

    Und an alle rigerosen Vegetarier/Veganer hier: Ich glaube, es ist überaus kontraproduktiv, mit aller Härte auf den "Fleischfressern" (SUPER, solche Verallgemeinerungen!) herumzureiten und ihnen das "Gut-Sein" abzusprechen. Vielmehr sollte man diese bösen Menschen in seinem Umfeld darauf ansprechen, unter welchen schlechten Bedingungen das 1,99 Hühnchen ausm Discounter um die Ecke gelebt hat. Im Idealfall (bei ausreichender finanzieller Ausstattung und einem guten Gewissen) kauft der Angesprochene (nicht Niedergemachte!) vielleicht in der nächsten Woche anstatt 2*Discounter Steak 1*Steak aus artgerechter Haltung.

    Klar ist für mich, dass es in Zukunft ein weniger an Fleischkonsum braucht. Dass es aber einen Zwischenweg zwischen "Fleischfresserei" und strengem Vegetariertum (lautet so das Nomen?) gibt, sollte vielleicht mehr beachtet und gefördert werden.

    Mit moralischen Selbstüberhöhungen und Abwertung des Gegenübers zum rücksichts- und herzlosen FleischFRESSER erreicht man doch nur eine Trotzreaktion, die in noch mehr demonstrativen Schnitzelessen mündet.

  • H
    Hubert

    Die Kadaverfresser* sollten mit ihrem Tier und Umwelt gegenüber völlig rücksichtslosen Verhalten nicht auch noch hausieren gehen. Brr.

     

     

    *diffamierend? Faktum!

  • HL
    Heiko L.

    @RedHead

     

    Einverstanden. Ich denke, weniger (Luxus-)Gier in allen Lebensbereichen unserer "hoch entwickelten" Gesellschaft könnte die Lösung sein.

     

    Nach allem was ich in letzter Zeit höre (und nein, ich treibe mich bestimmt nicht auf irgendwelchen Vegetarier-Seiten herum) sind die Resourcen, gerade was Anbauflächen angeht, schon jetzt mehr als am Limit.

    Da machen es übertriebener Fleischkonsum genauso wenig besser wie Biosprit und viele andere Dinge.

     

    Ob der Kapitalismus an sich gut oder schlecht ist kann man glaube ich schlecht sagen, da es ja wirklich an Gegenbeispielen fehlt. Der derzeitige "Turbo-Kapitalismus" macht das das ausbeutende Verhalten der Menschen jedenfalls möglich, aber man könnte sich vielleicht auch anders verhalten. Falls der Mensch an sich das überhaupt kann.

  • J
    jonas

    Mit etwas Recherche, zugegebenermaßen müssen dazu Gespräche geführt werden, ließe sich der Satire-Charakrter der "Liste gegen die Veggie-Mensa" herausfinden. Allerdings ziemlich gut gemacht, da ja viele drauf anspringen. Ich dachte auch erst, dass seien rechte Spinner, die Angst um ihr Schnitzel haben.

  • A
    arthur

    In Freiburgs unmenschlicher Massenabfertigungshalle von Mensa würde ich mir am wenigsten über Tierschutz Gedanken machen. Küchenfrauen, die mit den Händen Pommes und Formschnitzel auf den Teller krachen, Schlangen durchs ganze Treppenhaus (ein Treppenaufgang pro Essen), und richtig schlechtes Essen.

    Die schmeißen sogar Nudeln und Kartoffeln in eine Pfanne und geben dem Pamps auch noch einen Namen ;-)

  • A
    arthur

    In Freiburgs unmenschlicher Massenabfertigungshalle von Mensa würde ich mir am wenigsten über Tierschutz Gedanken machen. Küchenfrauen, die mit den Händen Pommes und Formschnitzel auf den Teller krachen, Schlangen durchs ganze Treppenhaus (ein Treppenaufgang pro Essen), und richtig schlechtes Essen.

    Die schmeißen sogar Nudeln und Kartoffeln in eine Pfanne und geben dem Pamps auch noch einen Namen ;-)

  • JL
    Jochen Leifeling

    Wir reden hier nicht über einen Veggie-Day, sondern über eine einzige Mahlzeit pro Woche, die dazu noch freiwillig eingenommen wird. Die Eltern und Großeltern der Protestler (sie haben die Zeit nach dem Krieg sicher noch in Erinnerung) schämen sich vermutlich für ihren Nachwuchs bei solch einer selbstgerechten Dekadenz.

    Was diese Anspruchshaltung für die Welt bedeutet, vor allem wenn man allen Menschen das gleiche Recht auf dieses Konsumverhalten einräumt, müsste gerade von jemandem mit höherem Bildungsgrad in umweltpolitishe Korrelation gebracht werden können.

    Die 3 häufigsten Krankheiten, die in Deutschland behandelt werden müssen, hängen mit diesem mittlerweile unmäßig gewordenen Fleischkonsum zusammen.

     

    Ich hoffe, dass diese Protesthaltung nur das Resultat einer Angst vor Neuem ist und sich in den nächsten Jahren verringert.

  • R
    RedHead

    @@redHead:

     

    Da wir überall auf der Welt Kapitalismus haben, drängt sich folgende Frage auf: Was vergleichst du denn hier überhaupt womit?

  • A
    all_good

    Natürlich darf Moral "aufgezwungen" werden. Wenn eine Uni es für erstrebenswert hält ihre College Slogans nur noch auf Fairtrade Pullover zu drucken und diese zu verkaufen, dann käme doch auch keiner auf die Idee zu sagen, da wird man bevormundet. "Was soll denn das, ich mag halt fair trade nicht und äh kostet auch 5euro mehr und äh deswegen werde ich bevormundet..."

  • JD
    Jeff Dahmer

    Vegetarismus ist in vielerlei Hinsicht grober, gottloser Unsinn.

     

    Abgesehen von den ernährungswissenschaftlichen Aspekten gibt es nämlich auch eine spirituelle Wichtigkeit für Fleischverzehr: Wenn man ein Lebewesen verzehrt, nimmt man auch seinen Geist zu sich, und erlangt so einen Teil seiner Stärke und Weisheit. In manchen Kulturen werden aus diesem Grund die Toten verzehrt - es ist pure Intoleranz von Vegetariern und Kolonialisten, den Verzehr von Fleisch gleich welcher Herkunft als "Mord" oder "Kannibalismus" zu brandmarken.

     

    Fleisch ist für alle da - ob jung oder alt, reich oder arm. Selbst für die völlig verarmten und verzweifelten unter uns hält Gott jederzeit Fleisch in Hülle und Fülle bereit - eine Ratte, eine Katze, Küchenschaben, oder gar den eigenen Fuß.

     

    In diesem Sinne: Bon appetit!

  • W
    whiskeybernd

    @Eddy Torial:

     

    Sorry. Aber ich kanns nicht ernst nehmen wenn sich Studenten gegen einen Fleischfreien Tag organisieren. Das ist albern.

  • R
    @redHead

    ... und andere superschlaue Kapitalismus-Kritiker:

     

    Auch wenn es nicht in euer Weltbild passt: Keine ökonomische Ordnung hat es bisher so gut geschafft, den Hunger zurückzudrängen wie der Kapitalismus. Der prozentuale Anteil der Hungernden in der Welt ist in den letzten beiden Jahrzehnten zurückgegangen (sucht euch selbst die Statistiken raus; auch in der taz ist vor einigen Monaten was dazu erschienen)! Ich bin mir sicher, dass keine andere ökonomische Ordnung so viele Menschen ernähren könnte. Eure Ideologien würden dagegen - wie gut auch immer sie gemeint sind - niemanden satt machen.

  • BW
    Bob Willis

    Hallo liebe Fleischgemeinde!

    Das mit dem Meat-Day finde ich super! Probiert es doch mal aus.

    Einen Tag lang nur Fleisch, Geflügel, Fisch und andere Meeres"früchte". Dann aber konsequent:

    Dann gibt es auch keinen Reis, keine Kartoffeln, keine Pommes, keinen Salat, keine Brötchen, kein Ketchup und keine Majo... das ist nämlich alles vegetarisch.

    Euch Fleischessern macht das ja aber nix aus auf den ganzen vegetarischen "Fraß" zu verzichten.

    Guten Appetit!

     

    PS: Es stellt sich die Frage: Was ist jetzt die Beilage?

  • R
    RedHead

    @Heiko L:

     

    Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob eine Weltbevölkerung von 7 Milliarden den bei uns üblichen Fleischkonsum verkraften könnte, aber ich sehe ein, dass dies auch angesichts der weiter wachsenden Weltbevölkerung auch in einer vernünftigen Gesellschaft zum Problem werden könnte. Innerhalb des Kapitalismus betrachte ich es als eine Nebensächlichkeit, die sich so gut wie gar nicht weiter auswirkt, aber in einer vernünftigen Gesellschaft sieht das natürlich anders aus. Kommt man dann zu dem Ergebnis, dass dieser hohe Fleischkonsum nicht für die ganze Welt ökologisch akzeptabel machbar ist, würde ich mich sicherlich auch mit dir zusammen dagegen einsetzen, mir selbst diesen Luxus mit Gewalt gegen andere Teile der Weltbevölkerung zu sichern. Die Menschen der jetzigen 3. Welt haben meiner Ansicht nach den gleichen Anspruch auf Fleischkonsum wie wir, der Mangel müsste entsprechend fair verteilt werden. Für die Menschen hier wäre das eine hinzunehmende Einschränkung (und ich propagiere äußerst ungerne Verzicht), für die jetzt hungernden Menschen wäre es immernoch ein deutlicher Gewinn.

    Und wie ich schon bei meinem 1. Posting geschrieben habe, ich habe nichts gegen eine vegetarische oder gar vegane Mensa, ich würde aber fordern, dass hier ein vernünftiges geschmackliches Niveau geliefert wird. Das sollte möglich sein, selbst ich als Fleischfresser bin in der Lage ein paar überaus leckere, sättigende, gesunde und zudem preiswerte vegane Gerichte zu kochen und ich mache das auch regelmäßig, nur eben nicht immer! Gutes Essen ist nunmal überzeugender als jeder moralische Zeigefinger - bei den meisten Menschen jedenfalls. Trotzdem denke ich nicht, dass es innerhalb des Kapitalismus auch nur ansatzweise gegen das Hungerproblem wirkt. Mehr wollte ich mit dem Einwand auch gar nicht sagen.

  • D
    Dominik

    Es ist erstaunlich, wie aggressiv vor allem die Omnivoren hier auf das Thema reagieren. Von der gelebten Aggressivität gegenüber Tieren scheint es nicht weit zu sein zum Menschen. Interessant dann auch unter dem Aspekt, dass Serienmörder oftmals zuerst Tiere gequält und getötet haben. Also ist die Theorie vom sog. Karnismus (einfach mal googeln) wohl durchaus realistisch.

     

    Ein Grund (von vielen) mehr, auf Tier"produkte" zu verzichten.

  • G
    Gwen

    @Narnia

     

    Als Fleischesser vegetarische Gerichte essen zu 'müssen' schadet einem ja nicht.

    Aber als Vegetarier Fleisch zu essen eben schon.

     

    Außerdem ist die Debatte doch sinnlos. Geht heim und kocht euch was anständiges. Ich bin selbst keine Vegetarierin und komme meist erst um 20 Uhr jeden Tag von der Uni nach Hause nach einem 10 Stunden Tag und schaffe es trotzdem mir was zu kochen.

     

    Wenn es nach mir ginge sollten alle Gerichte vegan sein. Damit sie jeder essen kann. Darum geht es letztendlich ja auch.

  • A
    atalaya

    @Eddy Torial

     

    "innen Darm stecken. Denn da gehört die Annahme, hohe Bildung ist gleich irgendwas gutes, hin."

     

    Sehr schöner Beitrag. Aber bitte: Bildung und Ausbildung nicht verwechseln! Eine gute Bildung zu haben bedeutet: sich selbst gebildet zu haben, zu wissen, wann man zu etwas ja und zu etwas nein zu sagen hat - und es auch zu tun.

     

    Dazu bedarf es natürlich keiner formalen "Bildung", die auch nur Ausbildung, oder "Bildung von Außen" ist.

     

    Richtige Bildung findet noch immer von Innen und im Innern statt. Alles andere ist Mumpitz.

     

    Übrigens: Adorno kann man gar nicht genug lesen! Das hindert nicht die Aktion, jedenfalls nicht bei solchen, die bloß eine Ausrede brauchen, um nicht Handeln zu wollen, sondern macht sie allenfalls treffender, weil weniger blind.

  • T
    Tomate

    @ atalaya

     

    "Es ist doch ferner nicht der Zweck einer Mensa, die Essensvorlieben der Studenten zu bedienen (sonst könnten sie ja gleich Döner-, Fritten- und Currywurstbuden als Mensen aufmachen), sondern für ein ausgewogenes Angebot zu sorgen."

     

    Damit hast Du Deinen Zynismus sowie Deine Allüren, Erzieher der Menschheit zu sein, selbst entlarvt.

     

    Und wenn die betreffende Mensa der FU eben diejenige ist, die den Unibereich abdeckt, in dem ich studiere oder arbeite, dann kann ich ja immer noch in die S-Bahn steigen und ne dreiviertel Stunde zu einer anderen hin fahren, stimmts?

     

    Oder - hurra - zur Heilslehre des Vegetarismus konvertieren. Na danke auch!

     

    Wenn sowas in Deinem Kopf kreißt, dann gehts da unappetitlicher zu, als es jemals bei irgendetwas der Fall sein könnte, das man sich in den Mund steckt. Vielleicht willst Du ja erst mal da oben Vegetarier werden, ehe Du uns hier unten dazu nötigst?

     

    Ich jedenfalls bestehe auf meinem Recht auf totes Tier, auch an meiner Uni - wehret den Anfängen!

     

    ;-)

  • W
    willy

    Weil im Thüringer Wald mehr Holz gefressen wird, muss das in Berlin auch so sein?

    70% Veggiefrass sind doch ein bisschen viel, da mangelts eindeutig an Ausgewogenheit!

  • ET
    Eddy Torial

    at WhiskeyBernd:

     

    Ja...weißt du...das ist vielleicht...deine Meinung, Mann.

     

    Vielleicht katapultierst du unsere Gesellschaft einfach durch irgendeine Art Megakacke zurück in die Barbarei des Mittelalters und bescherst uns eine paar Probleme weltlicherer Form so wie sie dir vorschweben. Weil wir eben nicht mehr von der Hand in den Mund leben, haben sich auch unsere Probleme differenziert. Komm damit klar Conan.

    Abgesehen davon.. wenns nach mir ginge, bekämen Studenten auch nur eine Mischung aus Rosinen, Erdnüssen und Taubenfutter.

  • S
    Silke

    Wie können diese Veggies nur SONDERGIFTMÜLL essen, nichts anderes ist SOJA und TOFU! Google hilft!

     

    iigggiitt dieses giftige Soja Zeug! NEIN DANKE ZU SOJA UND TOFU!

  • D
    daniel

    Ist gibt doch ein guten Kompromiss für alle:

    Die Fleischesser verzichten einmal im Monat auf Fleisch, dafür werden die Gemüseessen zum Fleich essen gezwungen. Sehr ausgewogen und tolerant.

  • R
    RedHead

    @ Eddy Torial:

     

    Weder deine Ernährungsgewohnheiten, deine Einkaufsgewohnheiten noch deine cholerischen Ausfälle helfen auch nur einem hungernden Menschen weiter. Aber hauptsache du hast ein gutes Gewissen und meinst etwas besseres zu sein. Ich halte es jedenfalls für völlig idiotisch, anderen die soziale Frage vorzuhalten und gleichzeitig Kapitalismus zu feiern, der für so viele Menschen das Elend überhaupt erst verursacht. Klar, es ermöglicht dir (und auch mir) den Luxus, sich zwischen dem Essen vom Biobauernhof um die Ecke, vom Jäger oder aus dem Supermarkt zu entscheiden, den eigenen Status zu markieren und andere Leute wegen ihrer Essgewohnheiten voll zu pöbeln. Nicht alle Menschen hatten das Glück in einem erste Welt Land geboren zu sein.

  • HL
    Heiko L.

    @RedHead:

     

    Ich denke, wir sind grundsätzlich einer Meinung was den Kapitalismus und seinen Einfluss auf die Welternährung angeht. Was du hier sehr schlüssig zusammengefasst hast, vertrete ich auch seit langem.

    Als größtes Problem würde ich zur Zeit sogar die Spekulationen auf Nahrungsmittel betrachten.

    Trotzdem denke ich, dass wir auf der Welt mit 7 Millarden Menschen so langsam eine Grenze erreichen, was die verfügbaren Resourcen angeht. Die "entwickelte" Welt lebt einen Standard, der nicht auf die Gesamtbevölkerung der Erde übertragbar wäre.

    Würden 7 Millarden Menschen so viel Auto fahren wir wir, würde das nicht funktionieren. Würden 7 Millarden Menschen so viele Wegwerf-Produkte wie wir verwenden, so würde das nicht funktionieren.

    Aber, und das sehe ich wirklich als einen Faktor von vielen: Würden 7 Millarden Menschen so viel Fleisch konsumieren wie wir, dann gäbe es sicherlich nicht genug Nahrung für alle auf diesem Planeten. Und deshalb, finde ich, ist auch in diesem Punkt ein gesellschaftliches Umdenken erforderlich.

    Und deshalb spreche ich das passend zur Thematik dieses Artikels an.

    Eine weitere Antwort von dir hierzu würde mich freuen.

     

    @Nania:

    Grundsätzlich sollte jeder essen können was er will und das ohne von irgendwen dazu gezwungen zu werden. Langfristig denke ich aber, dass wie oben beschrieben ein Umdenken zu weniger Fleischkonsum stattfinden sollte, da die Welt nicht genug Resourcen für den täglichen Fleischkonsum für alle bereithält. Und wie in meinem ersten Beitrag beschrieben sollte es keine plakativen "soundso-days" geben, sondern eine ordentlich geführte Diskussion über die Hintergründe der jeweiligen Standpunkte, ohne dass man die Konsumenten in 2 verfeindete Lager aufteilt.

  • W
    WhiskeyBernd

    Dekadente Luxusprobleme. Ehrlich.

  • ET
    Eddy Torial

    Komma klar Kommi:

     

    Der Tofu den ich so einmal pro Monat esse kommt aus Baden-Württemberg.

    Und wenn du meine Gemüsekiste in einen Topf mit Almeria schmeißen willst, brauchstu nen verdammt großen Deckel! Und wenn unsere Autonomen hier nen bisschen besser Kochen könnten würd ich auch ab und zu ma die örtlich VoKü besuchen, aber die sind leider zu sehr mit Buttons pressen, Fixie bauen und kritisch sein beschäftigt. Da brennt immer alles an. Wo bekommstu denn so dein essen her? Lies ma weniger Adorno und nen bisschen mehr Zutatenliste!

  • N
    Nania

    @Heiko L.

     

    Ich denke nicht, dass es einem Großteil der "Fleisch-Argumentierer" (mich eingeschlossen) hier darum geht, täglich ihr riesen Schnitzel essen zu können. Vielmehr geht es um die Frage nach der Verhältnismäßigkeit auf der einen und "Gerechtigkeit" auf der anderen Seite.

     

    Wenn man nämlich sagt, dass ein Veggie-Day in der Mensa nicht so schlimm ist, dann stimmt das natürlich.

    Dreht man den Spieß aber um und sagt, dass es auch einen "Meat-Day" geben muss, beschweren sich die Vegetarier zu recht. Denn nur von Beilagen in der Mensa satt zu werden, ist wahrlich nicht einfach.

  • R
    RedHead

    @Heiko L:

     

    Also die Sache mit der Bekämpfung des Welthungerproblems durch weniger Fleischgerichte in der Mensa möchte ich mal stark bezweifeln. Es mag richtig sein, dass eine Ernährung durch Fleisch größere Landflächen in Anspruch nimmt, aber noch reicht die landwirtschaftliche Nutzfläche aus um alle Menschen dieser Welt zu ernähren. Das Problem ist ein anderes und zwar Kapitalismus, genauer: die Menschen die derzeit auf diesem Planeten hungern können sich das Essen nicht leisten und dürfen mangels Besitz auch kein Ackerland zu ihrer Ernährung bewirtschaften. Ob nun diese Leute verhungern, weil das Land anstatt zur Ernährung der ansässigen Bevölkerung für die Produktion von Fleisch, Biosprit oder Tofu für die "westliche Welt" genutzt wird ist für die Hungernden ja wohl unerheblich, all dies ist profitabler als das Hungerproblem mal ernsthaft anzugehen. Diesbezüglich belügt sich ein Vegetarier selbst, wenn er glaubt etwas besseres zu sein als seine Fleisch essenden Mitmenschen. Auch der Vegetarier ist genauso Teil des kapitalistischen Systems und reproduziert dieses - genau wie die anderen auch!

  • T
    Tom

    Ein oder zwei vegetarische Gerichte zur Auswahl sollte es schon geben, aber rein vegetarische Mensen finde ich nicht okay.

  • W
    werwars

    Ich finde diese Diskussion hier einfach nur erschreckend. Erschreckend kurzsichtig, erschreckend oberflächlich, erschreckend uninformiert, erschreckend Halbwissen verbreitend.

     

    Hier scheint der Großteil einfach mal so auszukotzen, was hen mal irgendwo am Stammtisch gehört hat. Gruselig.

    Hitler war Vegetarier? Pff... das hat sich aber Goebbels schön ausgedacht. Einmal google befragen hätte das Rätsel schon fast gelöst. http://www.zeit.de/2001/17/200117_stimmts.xml

     

    Den Mensch als Karni- oder Omnivor zu bezeichnen ist ebenfalls schlecht: Karnivor ist er schon mal aus Prinzip nicht (falsches Gebiss, falscher Verdauungstrakt, falsche Enzyme...), Omnivor nur bedingt (echte omnivore essen ihr Fleisch blutig und roh). Der Mensch ist eher ein Coctivor. Gekochtes essend also. Oder wann habt ihr das letzte mal rohe Kartoffeln, ein rohes, unbehandeltes Stück Fleisch gegessen? Von Kleinstmengen mal abgesehen. Und wenn wir uns mal anschauen, wie "gefährlich" Mettbrötchen und rohes Fleisch für Menschen sind (siehe Tierische Lebensmittel-Hygieneverordnung).

     

    Solange es Fleisch-, Milch- und Ei-"produktion" (und alle anderen auf Ausbeutung vermeintlich niederer Arten basierender Produkte) gibt, brauchen wir uns über Energieeffizienz von Glühlampen, Autos und Solaranlagen mal gar keine Gedanken machen. 1 tierische Calorie, benötigt 7 pflanzliche zur Produktion. Von den Leben (sowohl menschlich, als auch nicht-menschliches) die sie kostet will ich mal gar nicht anfangen.

     

    Es entzieht sich vollkommen meinem Verständnis, warum sich Menschen so darüber aufregen können, dass es Veggie-Days gibt. Es ist ein Tag. Es gibt fast immer Alternativen.

     

    Und die Klage-Idee ist toll! Wir sollten auch Rückzahlungen für die ganzen Fleischgerichte fordern, die hier querfinanziert werden.

     

    Die Fähigkeiten zu Denken und Vorauszuplanen; Moral und Selbstreflexion, auf Grund derer sich viele das Recht herausnehmen, sich als besser als andere Arten hinzustellen, sollte doch eigentlich dazu führen, dass wir erkennen, dass andere Lebewesen genauso Rechte haben, Leiden, Empfinden.

     

    Diese Arroganz macht mich traurig.

  • HL
    Heiko L.

    Muss ein fleischfreier Tag an der Mensa eigentlich als "veggie day" gebrandmarkt werden?

    Wenn eine ausgewogene Ernährung durch der Mensa erreicht werden soll, dann gibt es eben an mal dies und mal das in der Auswahl. Ausgewogen eben.

    Mal ein Gericht mit Fleisch, mal ein Kartoffel-Gericht usw.

    Das Wort "Vegi" bringt doch den Gewohnheits-Fleischesser grundsätzlich auf die Palme. Wenn man nicht immer solche Wörter benutzen würde, gäbe es vermutlich langfristig 1 mal die Woche Fleisch, die Studenten würden gesund ernährt und auch das Welthungerproblem würde bekämpft.

    Ansonsten kann man natürlich auch den "potato day", den "fart-free day" (ohne Bohnen) oder den "stinky day" (viel Zwiebeln & Knoblauch) ausrufen.

    Aber Schlagworte führen meiner Ansicht nach doch automatisch zu Konflikten.

  • D
    D.J.

    @eva,

     

    "wie dumm und asozial Fleischessen ist."

     

    Ich denke, dieses Zitat macht deutlich, worum es eigentlich geht. Wie ich schon oben schrieb - ich könnte durchaus ohne Fleisch leben, falls das vegetarische Essen genießbar ist (wenn auch niemals vegan). Manche Argumente gegen zu hohen Fleischkonsum kann ich auch nachvollziehen. Bei solchen Dingen wie fleischlose Tage an der Uni Leizig z.B. gehte es aber auch um mehr. Es geht darum, dass in mehr und mehr Lebensbereichen die Evas dieser Welt erzählen, wie eine angeblich bessere, gesündere, gerechtere Welt zu erschaffen sei und andere gern auch beschimpfen, wenn sie ihre Haltung nicht teilen. Früher nannte man solche Leute Bußprediger - sie standen auf den Marktplätzen und geißelten die Menschen ob ihrer Sünden. In Zeiten des Säkularismus sucht man sich als Bußprediger andere Betätigungsfelder - das Essen ist da sehr beliebt.

    So etwas führt zu Gegenreaktionen - manchmal freilich überspitzt - von Leuten, die sich ungern vorschreiben lassen, wie sie zu reden, essen, rauchen, lieben haben.

  • ET
    Eddy Torial

    Hitler war kein scheiß Vegetarier, Alter! Der nasenbärtige Heilsbringer hatte nen schlechten Magen, weil er genauson Opfer war, wie diese ganzen heteronormativen Schnitzeljäger. Wies mich vomieren lässt. Selbst wenn mir irgendeine von euch Schlaubärchensalamis die ungarische Grammatik auf Latein mit Südstaatenakzent erklären könnte, würd ichs machen wie die Fleischer: innen Darm stecken. Denn da gehört die Annahme, hohe Bildung ist gleich irgendwas gutes, hin.

    Bevormunden is solange unschlimm, bis mans spürt, gäh? Das man euch Fleischwürsten nie erklärt hat, wos Essen herkommt is -spoiler- nich die schuld von der Sendung mit der Maus. Was ihr da so langsam in euer Bewusstsein kriechen spürt, is kein Vormund, sondern die Freiheit von dem Schwachsinn, mit den man euch die letzten -ich rate ma einfach- 13 Jahre gemästet hat. Und ja, ich bin mies der radikale Veganer; mit Tätus, fett geäderten Armen und Leinenbrieftasche. Ich bin kein verbildeter, opportunistischer Ausbeuter. Ich bin ein scheiß guter, stets um das Wohl aller bemühter Körnerfresser. Von Tag zu Tag, von Brunch zu Lunch fühl ich mich immer ein kleines Stückchen besser. Und wisst ihr auch warum? Weil ich es nach allen anwendbaren moralischen Maßstäben auch bin! Seht mal, ich will nich besser im Fußball sein, oder im Bier saufen oder im Kuchenwettessen (obwohl ichs wär), ich will auch nich im Kommentare schreiben der beste sein, will nich den besten Job oder das fresheste Girrl (obwohl ich ..). Ich will nichts weiter als ein guter Mensch sein. Deswegen mache ich keine bösen Sachen.. so wie ignorant und unreflektiert sein und vor Allem!!: Tote essen. Ich lese auch und gerade deswegen Dinge, die mich enttäuschen könnten, ändere, was es zu ändern gilt, damit mein Wissen zu Gewissen werden kann und so fort..Und who the figgidifuck cares Willi Brandt?

    Und generell empfehl ich diesen Song: http://www.youtube.com/watch?v=3ZsK5WTAv_o

  • A
    Arcas

    Finde ich toll, was hier so abgelassen wird.

    Veganer sind die besseren Menschen, nicht wahr?

    Alle Fleischesser sind böse, gewaltätige Psychopathen.

     

    Irgendwie verkommt diese Veganer-/Vegetarierbewegung zu einer religionsähnlichen Weltanschauung.

     

    Mal im Ernst, was zum Teufel juckt es jeden Einzelnen, was sein Gegenüber frisst. Man wird ja nicht dazu gezwungen mitzuessen.

     

    Stattdessen protestieren die Veganer/Vegetarier, dass nur ihr Weg der Richtige sein.

     

    Ich will den Veganern/Vegetariern echt nicht ihre Meinung absprechen, aber ein wenig Toleranz und Akzeptanz wäre doch mal was feines, eh?

     

    Naja, still... Haters gonna hate.

  • JA
    Jura-Student an der FU

    @Studentin an der FU

    Die Mensa der Silberlaube ist auf Grund der Distanz nicht wirklich eine Option für manche Fachbereiche (z.B. Jura, BWL, Politikwissenschaft), insbesondere wenn man nur wenig Zeit hat.

     

    Das eigentliche Problem ist aber nicht die Veggi Mensa an sich, sondern dass die anderen 2 Mensen in der Van't Hoff Str. geschlossen wurde und dort nur noch die teure und hoffnungslos überfüllte vegetarische Mensa offen ist - und das obwohl die anderen 2 Mensen gut besucht waren und eine schöne Dachterasse hatten...

     

    Das ist die eigentlich verfehlte Politik des Studentenwerks. Wobei der Veganismuss durchaus arge Züge angenommen hat und für viele Fleischfresser sowieso Faschisten sind.

  • SA
    Studentin an der FU

    Ich kann die Aufregung absolut nicht nachvollziehen. Es gibt 2 Mensen an der FU, und die eine bietet auch jeden Tag eine Auswahl an Gerichten mit Fleisch an. Wer meint, auf ohne Schnitzel oder Bratwurst nicht leben zu können, wird auch fündig.

     

    Wegen einer vegetarischen Mensa von Ökoterrorismus zu sprechen ist doch schlichtweg lächerlich, gerade wenn es in der Mensa II jedem Menschen freisteht, auch Fleisch zu essen.

     

    Terrorismus ist das Erreichen politischer Ziele mit Gewalt, aber wer hält den armen gebeutelten Fleischessern denn eine Pistole an die Brust, wenn sie in die Currywurst beißen? Niemand.

     

    Die Liste gegen die Veggiemensa ist übrigens absolut nicht ernstzunehmen. Die meisten Studenten, die sich für Hochschulpolitik interessieren, haben sinnvolleren mit ihrer Stimme vor als eine reine Spaßliste zu wählen.

     

    Der Artikel scheint mir nicht die tatsächliche Lage an der FU wiederzuspiegeln. Es steht wiegesagt jedem Menschen frei auch Fleisch zu essen. Das hier jedoch gleich wieder absolut stumpf gegen Vegetarier und Vegander gehetzt wird ist einfach nur lächerlich und einfältig.

  • E
    eva

    Allein schon das beschriebene Plakatmotiv beweist es:

     

    FLEISCHESSEN MACHT DUMM.

     

    Dass Hitler Vegetarier gewesen sein soll, ist nicht belegt. Stalin war es jedenfalls nicht. Und bin Laden vermutlich auch nicht.

     

    Aber: Mahatma Gandhi, Albert Schweitzer, George Bernard Shaw, Lew Tolstoi, Mark Twain ... (die Liste ließe sich beliebig fortsetzen) *waren* Vegetarier.

     

    Und von Albert Einstein ist der Satz überliefert, dass die Menschheit auf Dauer nur eine Chance zu überleben hat, wenn sie aufhört Tiere zu essen.

     

    Wenn man bedenkt, dass weltweit mehr Getreide/Hülsefrüchte für die Futter der Schlachttiere benutzt als von Menschen gegessen wird, sollte allein schon klar sein, wie dumm und asozial Fleischessen ist.

     

    An der Uni gelandet zu sein heißt noch lange nicht dass man intelligent ist ...

  • H
    Harald

    Ihr solltet mal anfangen eure eigenen Artikel zu verlinken...

     

    29.05.2012

    WEGZÜCHTEN STATT WEGBRENNEN - Kühe ohne Hörner

    http://www.taz.de/!94211/

     

    20.08.2012

    SYNTHETISCHES FLEISCH - Vom Drucker auf den Teller

    http://www.taz.de/!100010/

     

    27.08.2012

    FLEISCHVERZEHR IN ARGENTINIEN - Gefiederte Rumpsteaks

    http://www.taz.de/!100427/

     

    30.08.2012

    KINDER BEI MCDONALDS - McBuch mit doppelt Käse

    http://www.taz.de/!c100623/

     

    01.09.2012

    SCHASCHLIK AUF ARMENISCH - Philosophie zum Grillen

    http://www.taz.de/!100769/

     

    "Und täglich grüsst die Biofleisch-Lobby". Nur wenige Tage nachdem ihr uns erklärt habt das veganes Leben unökologisch ist (siehe http://www.taz.de/!100010/), nun ein neuer Artikel der genau auf die selbe Schiene läuft....in Hohenlied auf den Fleischkonsum.

     

    Pro Vegetarier/Veganer/Rohkost-Artikel findet man in der linken Bildzeitung vergebens....

    Ihr könntet, rein Theoretisch, jeden Tag über die Schädlichkeit des Fleischkonsums berichten, an Meldungen fehlt es nicht, doch die Lobbykratie verhindert das...

  • A
    atalaya

    Tomate:

    "Klasse, Du Gurkenkönig! Dürfen sie dann auch die gesammelten Kassenbons beim Studentenwerk einreichen, um sich dann den Mensaanteil vom Semesterbeitrag abziehen zu lassen?"

     

    Abgesehen davon, Herr oder Frau Tomate, dass ich es ziemlich billig finde, mit dem Mittel der Beleidigung von der eigenen untriftigen Argumentation ablenken zu wollen, werden Sie ja auch kaum ihre Ausgaben für ihr Frühstück oder sonstige "Kulinaria" dem Studentenwerk in Rechnung stellen können. Wieso also jene für's Abendessen?

     

    Außerdem gibt es doch Fleisch in den Mensen. Es gibt nur EINE Mensa bundesweit, in der es keines gibt. Es ist doch ferner nicht der Zweck einer Mensa, die Essensvorlieben der Studenten zu bedienen (sonst könnten sie ja gleich Döner-, Fritten- und Currywurstbuden als Mensen aufmachen), sondern für ein ausgewogenes Angebot zu sorgen.

     

    Da die FU mehrere Mensen hat, gibt es auch kein Problem, es sei denn, man will sich eines machen.

     

    Nania:

    "Ich verlange von keinem Vegetarier, dass er doch gefälligst Fleisch essen soll, weil das in der Natur des Menschen liegt. Aber ich möcht, bzw. kann es nicht mehr hören, wenn die ewig gleichen Argumente den Fleischkonsum als solchen verurteilen und zwar auch den mäßigen."

     

    Da oben @atalaya stand, nehme ich an, dass auch der letzte Abschnitt Ihres Beitrags (u.a.) an mich gerichtet war. Ich habe in meinem Beitrag nichts grundsätzlich gegen das Essen von Fleisch gesagt, sondern mich lediglich verwundert darüber gezeigt, dass - trotz offenbar ausreichenden Fleischangebots in den Mensen und trotz Abermillionen von Tieren, die jedes Jahr bei uns geschlachtet werden - über zu wenig Fleischangebote gemeckert wird.

     

    Zudem: der Mensch an sich mag im strengen Sinn nicht carnivor sein, aber schon die überwiegende Ernährung durch Fleisch reicht laut Duden hin, um carnivor (was selbiger freilich mit k- schreibt) genannt zu werden. Und genau in diesem Sinne habe ich "carnivor" verwendet, nämlich für Menschen, deren Ernährung überwiegend aus Fleisch besteht.

     

    Wenn es hingegen zutreffend ist, dass der durchschnittliche Bundesbürger jährlich etwa 150 Tiere konsumiert, dann sollte ich besser den sich ins lateinischee Gewand gehüllten Euphemismus nackig machen und ihn beim deutschen Namen nennen, nämlich "fleischfressend".

     

    Es ist doch immer wieder verwunderlich, wie viel unerbittlichen Widerstand die "Fleischfressende Community" rationalen Argumenten entgegenbringt. Da muss dann notfalls auch ein Streit um die Semantik eines Worts herhalten.

  • O
    Omnivor

    Ich liebe Öko-Terroristen. Wenn der Vegi-Day dazu führt, dass es zum Ausgleich auch einen Meat-Day gibt, ist dass doch toll.

     

    Man stelle sich nur mal vor: Es ist Sommer, eine leichte Brise zieht durch das offene Mensa-Zelt. Am ersten Stand gibt es ein gegrilltes Steak mit deftigem Kartoffelsalat. Am zweiten Stand Zürcher-Schweinegeschnetzeltes auf Reis und am dritten Stand Finger-Food für die Hardcore-Fraktion: ein halbes Hähnchen vom Drehspiess mit Fritten.

     

    Hmmmm! Bei solch paradiesischen Zuständen bin ich mir sicher, dass ich nicht der einzige bin, der am Vortag nichts isst, nur um am Meat-Day gleich zwei Mal zuschlagen zu können. Die Mensa macht an dem Tag den Umsatz des Jahres. Garantiert!

     

    Dann haben sie den Rest des Jahres genug Kohle, um die ausgemerkelten Körnerfresser zu subventionieren. Eindeutig ein großer Vorteil für beide Seiten. Erstaunlich finde ich, dass sich in der ganzen Diskussion hier noch niemand darüber beschwert hat, dass man ganz selbstverständlich eine Gruppe zu Lasten einer anderen quer-subventioniert und das aus rein ideologischen Gründen. Das scheint mittlerweile zum Allgemeingut zu gehören. Aber das ist ja bekanntlich das Geschäftsmodell der Öko-Terroristen (siehe Silizium-Schrott auf dem Dach, Vogelscheuchen im Meer, Essen im Tank etc.). Also, nur zu. Als Gegenleistung werden am Meat-Day alle Räume der Uni mit Grill-Geruch eingeräuchert. Damit jeder weiß, was an dem Tag Sache ist. Dafür gibt es dann am Vegi-Day nur eine halbe Portion Polenta, weil der Rest für's E10 und den Öko-Strom aus Biogas benötigt wurde. Alles klar?

  • L
    Letthemhavecake

    Ich beziehe mich auf obere Aussage: "Tiernutzung ist ein Teil unserer biologischen und kulturellen Evolution."

     

    Den Menschen als "höchstes" Wesen in der Nahrungskette zu betrachten, seine Dominanzstellung in der Welt, in Ökosystemen und was nicht noch mehr als natürlich gegeben und selbstverständlich zu benennen, ist eine extrem-selbstverherrlichende Einstellung zu den Dingen. Dem Menschen wurde evolutionär auch ein Gewissen und ein Reflexionsvermögen mitgegeben, dass angewendet werden kann, müsste und sollte. Vielleicht kommen Menschen ja evolutionär auch eines Tages dahin, ihre eigenen reklamierten Machtpositionen kritisch zu hinterfragen, strukturelle Zusammenhänge in der Welt zu beleuchten und zu dekonstruieren.

     

    Dann würde das Tier nämlich als ein Lebewesen betrachtet werden, dem es gilt Respekt und Anerkennung entgegen zu bringen.

    Und dass es nicht okay ist, anderen Leid zuzufügen.

  • N
    Nania

    @atalaya

     

    Nur mal am Rande: Der Mensch ist kein Carnivor (ein Löwe ist ein Carnivor, der Hund oder ein Großteil der Spinnenwesen), sondern ein Omnivor. Das heißt: Der Mensch kann alles essen und von allem leben - sowohl von Fleisch, wie auch von Gemüse. Ein Carnivor kann das nicht (weshalb man eine Hauskatze auch nicht vegetarisch ernähren kann, möchte man, dass sie gesund bleibt).

     

    Der Punkt ist eben: In Deutschland sind die meisten Menschen (wie in vielen anderen Ländern wohl im Grunde genommen auch) Ominvoren, weil es die Natur des Menschen ist, so zu leben.

     

    Wenn Vegetarier sagen, dass Menschen kein Fleisch brauchen, ist das biologisch betrachtet in gewisser Weise richtig, aber dafür müssen sich die Menschen den Teil der Nahrung, den sie aus Fleisch beziehen, anderswertig holen. Das geht mit vegetarischer Nahrung gut, setzt man sich damit etwas auseinander.

     

    Aber der Mensch ist als Allesfresser auch dazu gemacht, Fleisch zu essen.

    Daher finde ich es nicht verwerflich, wenn Menschen hierzulande auch mal Fleisch essen.

    Ich finde es nur nicht gut, wenn Leute meinen, es müsste jeden Tag Fleisch geben. Ich habe gestern gegrillt, heute gibt es Nudeln mit Tomatensoße und morgen ein selbstgekochtes chinesich-asiatisches Gericht - ohne Fleisch.

    Wenn ich mich dann Mittwoch wieder für Hähnchen entscheide, dann habe ich genau so gelebt, wie der Mensch es tun kann. Auf beiderlei Art.

     

    Ich verlange von keinem Vegetarier, dass er doch gefälligst Fleisch essen soll, weil das in der Natur des Menschen liegt. Aber ich möcht, bzw. kann es nicht mehr hören, wenn die ewig gleichen Argumente den Fleischkonsum als solchen verurteilen und zwar auch den mäßigen.

  • V
    Vial

    @Tomate : Genau, man klagt einfach auf Fleisch. Und wenn die Kartoffeln nicht jeden Tag da sind, auf Kartoffeln. Oder Möhren. Fleisch ist ein Nahrungsbestandteil, eine Beilage wie jede andere. Wieso also dafür protestieren? Ich habe noch nie gesehen, dass Studenten protestiert haben, weil es keine Erbsen gab.

  • B1
    Bürger 1972

    Man sitzt ungläubig vor dem Laptop, wenn man lesen muss (ich weiß, ich muss es ja nicht), mit welchem Enthusiasmus sich die vermeitlich intellektuelle linke Elite dieses Landes - ich denke, dass sich die meisten TAZ-Leser als solche empfinden - so zum Thema "Ernährung" auskotzt. Ganz ehrlich: Ich bekomme Angst vor solchen Leuten, die mit ihrem missionarischem Eifer Leute von ihrer schrillen Lebensweise überzeugen wollen. Und wenn das nicht klappt, dann ihnen etwas aufzwingen wollen. Geht es Euch zu gut?

  • S
    Sven

    Macht nicht satt, also weg? Lächerlich. Wenn durch schlechte Kombination oder Zubereitung im Gegensatz Beschwerden über fleischhaltige Nahrung vorlägen und Komplettumstellung auf vegetarisch Kost gefordert wäre, würde der Unsinn wahrscheinlich bewusst werden.

     

    Ich habe innerhalb weniger Wochen gelernt, vegetarische Gerichte genauso geschmackvoll und sattmachend zuzubereiten wie Gerichte mit Fleisch. Da fällt die Wahl nicht schwer, da vegtarisch auch noch günstiger ist: 1 Portion selbstgemachte Veggi-Gyros 0,60€!

     

    Leider wieder nur Intoleranz der Fleischesser aus verdrängtem Schuldgefühl.

  • T
    Tomate

    @ atalaya: "Die fleischessenden Studenten (...) können sich (...) auch in den vielen Billigstsupermärkten in Deutschland mit Billigstfleisch zum Abendessen eindecken."

     

    Klasse, Du Gurkenkönig! Dürfen sie dann auch die gesammelten Kassenbons beim Studentenwerk einreichen, um sich dann den Mensaanteil vom Semesterbeitrag abziehen zu lassen?

     

    Vielleicht sollten sich mal ein paar gewitzte Jurastudenten zusammentun, um auf der Grundlage solcher Überlegungen gegen den Spuk zu klagen. Dann wäre u. U. ziemlich schnell Schluss mit Veggie-Days und Vegetariermensen ... Aus dem Projekt könnte man sicher auch ein paar Jura-Diplomarbeiten machen - mein Tip ;-)

  • D
    D.J.

    @Schreiber,

     

    "genauso wenig wie kalbsfleischdöner für 3,50 - das kann nicht gehen."

     

    Sie werden lachen, das geht sehr gut (hier im Ruhrgebiet sogar für 3,00). Ich ernähre mich fast täglich davon und beziehe auch meinen täglichen Salatanteil daraus. Es schmeckt hervorragend und ich lebe noch, ob Sie es glauben oder nicht. Und der Dönerverkäufer ist auch weit freundlicher als die meisten Kellner in den teureren deutschen Läden hier.

    Es ist eine beliebet deutsche Verbraucherlegende, dass der teure Kram immer der qualitativ bessere ist (obwohl schon sehr oft in Tests wiederlegt).

  • SF
    S. Frei

    Als Ausgleich müsste es eigentlich meat days geben, wo es dann nur Fleischgerichte gibt. Aber wir wissen ja auf welcher Seite dann das Geschrei groß wäre...

     

    Andere zu bevormunden macht eben nur solange Spaß wie man nicht selbst betroffen ist.

  • A
    atalaya

    Wenn man sich den Speiseplan der FU-Mensen betrachtet und nicht jenen der vegetarischen Mensa (nur eine von 4 Mensen der FU ist rein vegetarisch), dann sieht man diverse Fleisch- und auch einige Fischgerichte auf der Karte, etwa in der kommenden Woche (Mo - Do) für Mensa FU II:

     

    Fleischkäse vom Grill mit Spiegelei Bratkartoffeln Krautsalat

    Ein Schweineschnitzel Cordon bleu mit Bratensauce

    Deftige Krautsuppe mit WursteinlageHähnchen süß - sauer mit Ananas,Tomate, Gurke, Schluppen Basmatireis

    Putengeschnetzeltes mit Kokos

    Eine gebratene Hähnchenkeule mit Champignonsauce

    Putengeschnetzeltes mit Weintrauben und Pinienkernen Basmatireis

    Zwei Königsberger Klopse mit Kapernsauce

    Ein gebackenes Hähnchenbrustfilet Fromaggio mit Tomatensauce

     

    8 Fleischgerichte und zweimal Fisch binnen 4 Tagen. Da wundere ich mich als Leser schon, was die carnivoren Studenten von heute für Probleme haben (sollen). Den Fraß, den man zu Beginn der 80er an einer westdeutschen Uni zum "Essen" bekam, habe ich mir allenfalls eine Handvoll Male angetan. Ich wäre froh gewesen, hätte man damals annähernd eine Auswahl (noch dazu eine solche wie heute) gehabt. Überwiegend wurde man damals mit schlechtem Fleisch und ein paar Alibiblättern Salat abgespeist.

     

    Die fleischessenden Studenten haben also nicht nur die Wahl, sich in einer der Mensen zu verköstigen oder einen Döner mit Fleisch zu kaufen, dessen Qualität nicht selten fraglich ist, sondern sie können sich überdies auch in den vielen Billigstsupermärkten in Deutschland mit Billigstfleisch zum Abendessen eindecken. Wenn es da ein Problem gibt, hat es wohl eher mit emotional-ideologischer Zurichtung zu tun, als mit Fakten. Deutschland ist nach wie vor ein extremst carnivores Land:

     

    Ca. 4 Millionen Rinder, 60 Millionen Schweine, 600 Millionen Hühner, 40 Millionen Puten, eine Million Schafe wurden 2010 in Deutschland geschlachtet.

     

    Angesichts dieser Zahlen kann man es doch nur zu begrüßen, dass die vegatarische Alternative gefördert und das Angebot ausgeweitet wird. Die Qualität dieses Angebots steht meinetwegen auf einem anderen Blatt, aber allein der Umstand, dass sich etwas tut und teilweise sogar mit BIO-Gemüse gekocht wird, ist für Deutschland, das in punkto Anspruch an die Qualität der Zutaten und des Essens nach wie vor ein Entwicklungsland ist, wenigstens ein kleiner Lichtblick.

  • D
    derSpain

    Ich kann nicht sehen, wie ein Veggie-Day eine Bevormundung ist. Da soll doch lediglich den veggi-phobikern mal nahegelegt werden "Leute, ihr glaubt fleischloses Essen schmecke nicht? Wir möchten euch heute mal vom Gegenteil überzeugen. Probierts einfach selbst mal aus und vielleicht werden ihr merken: Selbst ohne Fleisch kann etwas lecker sein!".

     

    Für diejenigen, denen es trotzdem nicht schmeckt: Ist doch nicht schlimm, dann gibt es halt EINEN Tag, an dem nicht die Leibspeise Fleisch aufgetischt wird und alles Angebotene doof ist. EIN TAG!

    Manchen geht es aber das ganze Jahr über so, wenn die Mensa nur Fraß produziert. Egal ob mit oder ohne Fleisch. Ich hab schon Essen vorgesetzt bekommen das im wahrsten Sinne ungenießbar war, bei solchen Kantinen bleibt einem keine Wahl als jeden Tag zum Imbiss oder zum überteuerten Bistro zu laufen, wo es wenigstens Pommes gibt. Mit Mayo yeah!

     

    Also EINMAL im Jahr kein Fleisch zu essen, eine Alternative die Fleisch anbietet zu suchen oder sich sein Fleisch ganz einfach von zuhause mit zu bringen ist doch wohl nicht zu viel verlangt. Wir bekommen an der Uni und im Leben viel härtere Prüfungen auferlegt und wenn jemand nicht einmal einen Veggie-Day ertragen kann frage ich mich, wie diese Person das erste Semester überstehen kann oder den bafög-Antrag hinkriegt.

     

    Soviel dazu, ob der Veggie-Day eine böse Bevormundung ist. Aber gänzlich fleischfreie Mensen finde ich auch nicht in Ordnung. Fleisch-Ideologie hin oder her, die Uni ist ja nicht dafür zuständig da Partei zu beziehen. eine Fritöse und nen Herd für Fleisch zu entbehren ist ja wohl auch nicht so ein Aufwand. Außerdem gibts ja noch Angebot und Nachfrage: Weil so viele Studenten vegetarische Gerichte wollten gibts diese jetzt (fast?) überall. Wenn aber immernoch sehr viele nicht auf Fleisch verzichten wollen.... ja dann bietet es doch weiterhin an. Problem?

     

    spain

  • N
    Nania

    Ich selbst esse nicht in der Mensa, sondern koche zu Hause. In den meisten Mensen hier gibt es allerdings sowohl ein vegetarisches, wie auch ein nicht-vegetarisches Gericht. Das ist vollkommen okay und es beschwert sich keiner.

    Das Problem ist eben: Auch wenn an den Hochschulen mehr Vegetarier sind oder auch mehr Menschen (wie ich), die nicht jeden Tag Fleisch brauche, wird der Großteil doch immer noch ein "Fleischesser" sein. Und ja, Veggiedays sind was Schönes, aber müssen nicht immer sein.

    Alternativen gibt es in jeder Studentenstadt.

     

    Das allgemeine "Geschmacksproblem", welches an Mensen immer exitiert, ist mit vegetarischem Essen genauswenig lösbar, wie mit nicht-vegetarischem.

    Das aber den "Fleischessern", denen von den Vegetariern sowieso immer alles mögliche vorgeworfen wird, jetzt aber auch noch das Recht abgesprochen zu sein scheint, Fleisch zu essen (man sei dann moralisch verwerflich - selbst schon gehört), dann ist das in meinen Augen doch etwas zu viel.

     

    Ich habe kein Problem damit, einige vegetarische Sachen zu essen (obwohl ich Tofu ablehne) oder auch mal ein paar Tage ohne Fleisch. Weil ich dann aber ab und an doch gerne mal ein Würstchen oder eine Hühnerbrust esse, möchte ich mir nicht vorwerfen lassen, ich sei ein unmoralischer Mensch.

     

    Und genausowenig wie ich es gutheiße, dass es nur vegetarische Gerichte in der Mensa gibt (außer vereinzelt), kann ich es nicht gut heißen, wenn es keine vegetarischen Gerichte gäbe.

  • J
    Josef Švejk

    Es ist absolut nichts dagegen einzuwenden, daß Ernährung mit Vernunft erfolgen sollte.

    Üppiger Fleischkonsum muß nicht sein - also im Sinne des "täglichen Schnitzels", oder des auch oft anzutreffenden Überflusses bei Grill-Parties.

    Unvernünftig ist es aber auch, das ganze mit den Scheuklappen der Ideologie anzugehen.

    Was ist z.B mit einem schönen Eintopfgericht, was bei einer bunten Gemüsebasis auch eine (kleine) Komponente auch Fleischbrühe und Fleisch haben kann?

     

    Fleischreduziert statt dem ideologisierten "fleischlos"

     

    Sofern die Argumente auf ernährungphysiologischer und ökonomisch/ökologischer Basis stehen, geh ich mit.

    Wenn es dann mit der "ethischen" Komponente losgeht, wo der "Veggie" schon beim kleinsten Speckwürfel "NEIN DANKE" sagt, hört das Verständnis auf.

     

    Bei den "Veggie"-Kampagnen ist aber genau diese moralische Bugwelle meist mit präsent.

    Deswegen steh ich eher auf der anderen Seite.

     

    Tier-Nutzung ist Teil unserer biologischen und kulturellen Evolution. Das rechte Maß ist gefragt. Und keine mit dem Bade ausgeschütteten Kinder.

  • V
    vegan-ist-extrem.de

    "von serhat norwegen:

     

    Lass mich essen was ich will!

    thats it!

    ist unglaublich von TAZ fleischesser als weniger inteligend einzustufen....ihr solltet euch schaemen! Ich spreche 5 sprachen"

     

    Deutsch gehört offenbar nicht dazu.

     

    Zu allen anderen: Informiert euch doch einfach mal. Am Veggie-Tag wird niemand zu irgendetwas gezwungen, aber es erleichtert das Leben erheblich für all diejenigen, die aufgeschlossen sind und etwas verändern wollen.

    Esst halt eure Wurst und lasst anständige Menschen in Ruhe!

  • S
    schreiber

    Hagen Rether: Die Wahrheit über Fleisch

    http://www.youtube.com/watch?v=sHNY1Xt-Y-o

     

    und ja - auch ich esse gerne steaks. weniger, kontrollierter und besser ist mehr ;O) mensafleisch - kann für solch schmale studentengeldbeutel nicht gut sein. das funktioniert einfach nicht. genauso wenig wie kalbsfleischdöner für 3,50 - das kann nicht gehen.

  • D
    D.J.

    Natürlich ist ein ausreichendes vegetarisches Angebot (also durchaus mit genügend Auswahlmöglichkeiten) erstrebenswert. Der Veggy-Day ist allerdings m.E. eine Anmaßung von moralisch überheblichen Volkserziehern (die auch gern pseudowissenschaftlich argumentieren; siehe z.B. @Felix). Ich kann gut auch ohne Fleich, aber: Nieder mit der Nanny-Gesellschaft!

  • A
    alf

    bärenfleisch und schildkrötensuppe in die mensa!!! warum gibt es kein walfleisch?? ich komme aus norwegen!

  • P
    Peter

    Sehr gut, RedHead: "Überhaupt wäre es Frevel, einen Mensakoch an ein so leckeres Stück Fleisch heran zu lassen."

    Auch mir geht es so, daß mir die meisten vegetarischen Gerichte nicht schmecken, vor allem nicht die, die so üblicherweise in Kantinen oder Mensen angeboten werden. Ich esse auch nicht jeden Tag Fleisch, finde es aber hanebüchen, wenn überhaupt kein Fleisch mehr angeboten wird. Soll doch jede/r selbst entscheiden, was er/sie ißt. Außerdem - auch noch so moralisierende Reden und der Verweis auf schlimme Zustände bei der Tierhaltung ändern nichts daran, daß wir Menschen Allesfresser sind und unser Körper darauf angepaßt ist.

  • SN
    serhat norwegen

    Lass mich essen was ich will!

    thats it!

    ist unglaublich von TAZ fleischesser als weniger inteligend einzustufen....ihr solltet euch schaemen!

    Ich spreche 5 sprachen habe 3 ausbildungen beendet bin einer der besten in meinem fach(in norwegen) und ich esse fleisch! IHR SOLLTET EUCH SHAEMEN! Pfui lieber TAZ!

  • M
    Marion

    Leute, es geht nicht um euren Geschmack oder was ihr lieber mögt. Es geht um weit aus mehr:

    http://www.youtube.com/watch?v=xYH8mPENHY8&feature=youtube_gdata_player

  • U
    Unbekannte

    Diese Liste ist doch ein Fake!

  • A
    Audiophiel

    Der liebe RCDS (Konservative CDU-Nahe Hochschulgruppe) Warb bei uns mit dem Slogan: "Fleisch statt Sozialismus!" gegen die einführung der verfassten Studierendenschaft und gegen den Veggiday. Das spricht Bände.

    Ich bin Student. Ich esse Fleisch. Aber ich bin nicht auf mein dailyschnitzel angewiesen. Von Vegetarischen gerichten nicht satt zuwerden ist Blödsinn. Klar Salat ist nicht wirklich sättigend, aber schonmal mit Kartoffeln versucht? Nudeln? Reis? nur so als Tipp, und das letzte mal, als ich nachgeschaut habe war das noch Fleischfrei. Es ist so stumpf gegen einen Veggiday als bevormundung zu wettern. Mit der ansicht, dass das fehlen von Fleisch ein Gericht disquallifiziert, offenbart man wie wenig Ahnung vom kochen man wirklich hat, und stellt sich selbst als abselut intollerant da.

    An den Hochschulen gibt es viele Punkte in denen Studenten Bevormundet werden. Der Veggiday gehört nicht dazu.

     

    Audiophiel

  • E
    emil

    veganes und vegetarisches essen schließt fleischessende nicht aus, umgekehrt allerdings schon.

     

    es geht auch weniger um eine frage des geschmacks, sondern inwieweit fleischkonsum moralisch und ideologisch vertreten werden kann.

  • F
    felix

    Mein Urgroßvater wurde 91 Jahre alt, hat zwei Weltkriege und Wirtschaftskrisen überlebt. Auf die Frage, wie er so alt wurde meinte er: "Nie satt gegessen." Fleischgerichte gab es nur einmal die Woche, sonst dünne Gemüsesuppen und Eintöpfe, Rohkost und je nach Jahreszeit, was im eigenen Garten wuchs oder im Wald gefunden wurde: Äpfel, Kirschen, Brombeeren, Pilze, Heidelbeeren. Fleisch sei von jeher ein teurer Luxus gewesen. Nach dem letzten Krieg wurde Fleisch lediglich durch Subventionen so billig.

     

    Ich bin dafür, dass man alle externen Kosten wie Umweltverschmutzung, Wasserverbrauch und Gesundheitskosten durch Erkrankungen, die der übermäßige Fleischkonsum auslöst in den Fleischpreis internalisiert und sämtliche staatliche Subventionen für die Fleischindustrie streicht - dann werden Fleichgerichte einen angemessenen Preis bekommen und deutlich teurer als Gemüsegerichte sein.

  • H
    hoho

    Immer dieser Öko-Terror...

  • N
    Noncommittal

    Ich finde es gut, dass auch die Vegetarier eine Wahl haben, was sie essen. 50% vegetarischer Gerichte ist okay, aber bitte-bitte doch nicht mehr!

     

    Denn die Veggie-Days sind wiederum eine klare Benachteiligung und Bevormundung der Fleischesser. Was, wenn jemand vegetarische Gerichte nicht vertraegt?

     

    Ausserdem habe ich seit Jahren kein appetitanregendes vegetarisches Gericht in den vielen Mensen gesehen, wo ich mittlerweile war. Gemuese verkocht und versalzen, die Veggie-Schnitzel triefen nur so von Geschmacksverstaerken, und Linsen vertraegt auch nicht jeder, sorry.

     

    Letztendlich ist es sehr wichtig, wie man sich nach dem Essen fuehlt. Ich weiss aus Erfahrung, dass ich _persoenlich_ nach den Veggie-Gerichten ein ungites Gefuehl im Bauch habe, das sich auf meine Produktivitaet auswirkt. Anderen Menschen wird es nach Fleischgerichten so gehen. Also soll wirklich jeder auswaehlen koennen, darum geht es.

  • M
    Mormone

    Was zum Teufel maßen sich einige Menschen an, anderen ihr Essverhalten aufzwingen zu wollen? Von den Fleischessern wird immerhin den Vegetariern so viel Toleranz entgegengebracht, jeden Tag mindestens ein vegetarisches Gericht anzubieten. Bei nicht einmal 10% Vegetarieranteil sollte es selbstverständlich sein, dass vegetarische Gerichte in der Minderheit sind. Ich als Fleischesser entscheide selbst, wann ich was esse. Dies kann durchaus vegetarisch sein. Aber ich lasse mich nicht von Vegetariern dazu zwingen.

  • R
    RedHead

    Vermeintliche Bevormundung? Also wenn eine Fleischesserliste 2 mal gewählt wird, dann scheinen ja wohl wirklich ein paar Leute mit dem Bedürfnis nach Fleisch zu existieren, welches ihnen durch Wirken der Vegetarier vorenthalten wird. Dafür spielt es keine Rolle, ob dies lebensnotwendig, ungesund oder purer Luxus ist. Dass man davon nicht satt wird, kann sogar gut sein, auch bei mir ist das regelmäßig ein Problem bei vegetarischen Essen. Wenn ich Salat esse bis ich Bauchschmerzen habe, dann habe ich trotzdem 20 Minuten später wieder hunger. Andererseits macht aber eine Linsensuppe mehrere Stunden lang satt, wenn die Portionsgröße stimmt. Mir stellt sich also die Frage, ob dort vielleicht bei der Gestaltung der vegetarischen Gerichte selbst schon Fehler gemacht wurden, die jetzt nach und nach korrigiert werden, was dazu führt, dass die Unterstützung der Fleischfresserliste schwindet.

    Auch ich bin schon oft zur Dönerbude gelatscht anstatt in die Mense und das obwohl der Döner nicht einmal gut war und meine Mensa auch nicht fleischfrei. Aber egal welche Zutaten die in der Mensa verwurstet haben, heraus kam immer ein widerlicher, ungewürzter Fraß, gegenüber dem ein mittelmäßiger Döner eine Delikatesse ist. Vielleicht hat die hier beschriebene Mensa das gleiche Problem und paar Studenten machen den Vegetarismus für den Mangel an Geschmack verantwortlich. Als Fleischesser sage ich es Vegetariern und Veganern immer wieder: Der moralische Zeigefinger ist nicht überzeugend, das effektivste Mittel um Menschen vom Fleischkonsum abzubringen ist gutes Essen. Das senkt den Fleischkonsum der Leute vielleicht nicht auf 0, aber es senkt ihn insgesamt durchaus, während der bloße Versuch anderen eine Lebensmittelideologie aufzudrücken vielleicht manchmal funktioniert, aber doch sehr viel öfter auf Widerstand (und bei Bevormundungen auf Trotzreaktionen) stößt und dann scheitert, besonders dann wenn das Essen weder schmeckt noch satt macht.

    Je mehr gute Vegetarische Gerichte ich kenne, desto mehr koche ich selbst vegetarisch oder auch vegan. Trotzdem habe ich manchmal einfach Appetit auf ein Steak und dieses Bedürfnis lässt sich eben nicht durch ein Stück Tofu oder eine Seitanbulette befriedigen. Aber ich sehe ein, dass man dies als Luxus betrachten kann und eine Mensa dies nicht anbieten muss. Überhaupt wäre es Frevel, einen Mensakoch an ein so leckeres Stück Fleisch heran zu lassen.

    Ich fände fleischfreie Mensen nicht schlecht, aber es wäre gut, wenn sie mal ihr Hauptproblem lösen: Geschmacksfreiheit.

    Andererseits hab ich das auch schon seit einigen Jahren nicht mehr probiert, vielleicht tut sich da ja was und ich weiß nichts davon.

  • H
    Hinz

    "junge, formal hochgebildete Menschen"

     

    Besser kann man es wohl nicht beschreiben. Fleisch in der Mensa als Ernennungsgrund für Studierendenvertreter?

     

    Einem Nichtakademiker würden wohl sämtliche Gesichtszüge entgleisen, erkundigte er sich nach vorherrschenden gesellschaftspolitischen, moralischen etc. Einstellungen und Meinungen an deutschen Hochschulen. Ignoranz, Dummheit und Intolleranz sind hier in selbem Maße vertreten wie im Rest der Gesellschaft.

     

    Rüstungsforschung, unbegrenztes und explizit moralfreies Profitstreben, ein mittelalterliches Frauenbild, die Möglichkeiten sich durch ein Gespräch zu überzeugen sind vielfältig.

     

     

    Keine falsche Scheu!

     

    ein Student

  • B
    bluesscream

    Wo finde ich denn die versprochenen geschmacklosen Slogans?

    Oder soll es der alte Hut "finde den Vegetarier" schon gewesen sein?