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Projekte entstehen, Projekte sterben

■ Bei der Interessenvertretung Förderband wird zum fünfjährigen Bestehen nicht nur das Jubiläum gefeiert / Geldmangel gefährdet Erfolg und Arbeitsplätze

Vor fünf Jahren gründete sich Förderband, ein Verein, der sich als Interessenvertretung für Kunst- und Kulturschaffende versteht. Grund zum Feiern, müßte man meinen. Nicht nur, lautet die Antwort der ProjektmitarbeiterInnen. Zwar sind in den letzten Jahren zahlreiche Initiativen angeschoben worden. „Aber sobald die Förderung durch ABM-Stellen gestrichen wurde, gingen die Projekte den Bach runter“, erzählt Katrine Cremer, Vorstandsvorsitzende von Förderband.

Jüngstes Beispiel für die Ambivalenz der ABM-Förderung, die Projekte entstehen und wieder sterben läßt, ist das Büro für Kulturvermittlung. In enger Zusammenarbeit mit Förderband übernimmt das Kulturbüro die Vernetzung und Unterstützung von kulturellen Organisationen.

Veranstaltungen wie die Kryptonale, bei der die Räume des Wasserspeichers in Prenzlauer Berg erstmals öffentlich zugänglich gemacht wurden, oder die Ausstellung des Grosz-Schülers Robert Cenedella fanden beim Publikum große Resonanz. Und trotzdem: Die Weiterbewilligung der ABM- Stellen ist ungewiß. „Inoffiziell haben wir bereits erfahren, daß nur zwei der bislang fünf Stellen weiter finanziert werden“, sagt Dorothea Roewer vom Kulturbüro.

Ursprünglich wurde das Kulturbüro vom Jugendsenat finanziert, inzwischen wurden die Stellen an den Kultursenat abgetreten. „Von denen haben wir bis jetzt nur gehört, daß die Finanzierung vieler sinnvoller Projekte unsicher ist“, so Roewer. Um das Projekt und die Arbeitsplätze zu retten, haben sich die Frauen des Kulturbüros jetzt auch an die Frauensenatorin gewendet. Schließlich sei das Kulturbüro ein reines Frauenprojekt. „Wir haben nur einen Quotenmann“, erklärt Roewer. Zur Arbeit des Kulturbüros gehört außerdem auch die Unterstützung von Frauenprojekten. Zum Beispiel S.U.S.I., ein multikulturelles Projekt zur Förderung von osteuropäischen und lateinamerikanischen Frauen.

„Wir wollen in Zukunft deutliche Akzente auf die Frauenförderung legen, aber trotzdem kein Sektierertum betreiben“, erläutert Roewer mit Blick auf die „West- Feministinnen“ ihren Standpunkt. „Die Erhaltung von Arbeitsplätzen für Frauen, die ja hauptsächlich von ABM betroffen sind, sollte eigentlich für eine finanzielle Unterstützung durch die Frauensenatorin ausreichen“, hofft Roewer. Auf eine positive Reaktion aus dem Hause Bergmann warteten die Mitarbeiterinnen bislang allerdings vergeblich. Gesa Schulz

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