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Preußendebatte scheidet Geister

Von „Unsinn“ über „absurd“ bis „sinnvoll“ reicht das Echo auf den Vorschlag von Brandenburgs Sozialminister Alwin Ziel (SPD), ein künftiges gemeinsames Bundesland Berlin-Brandenburg in „Preußen“ umzubenennen. Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin, Klaus-Dieter Lehmann, hält die Debatte für „absurd“. Für Brandenburg sei der Preußen-Begriff historisch falsch. Brandenburg gehe als politisches Gebilde bis auf das Jahr 1415 zurück, Preußen sei erst 1701 begründet worden. Carl-Hans Hauptmeyer, Professor für Regional- und Lokalgeschichte an der Universität Hannover, spricht ebenfalls von „Unsinn“: „Preußen ist die historische Bezeichnung für das, was wir heute als Ostpreußen bezeichnen.“ Für Abgeordnetenhaus-Vizepräsident Christoph Stölzl (CDU) ist Preußen dagegen „kein geografischer Begriff mehr“, sondern eine „Staatsidee“ mit „noch immer gültigen Tugenden“ wie Sparsamkeit, Pflichten gegenüber dem Staat, einer progressiven Einwanderungspolitik und religiöser Toleranz. DPA

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