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■ Press-SchlagAch Europa!

Also, irgendwie geahnt haben wir das schon immer. Saßen vor dem Fernseher oder standen im Stadion und brummten was von „langweilig“ und „öde“... Fußball, so beschlich einen das Gefühl, war auch nicht mehr das. Traute man sich aber nicht richtig laut zu sagen. Weil einem ja klar ist, daß der menschliche Geist zur Verklärung neigt, daß er allzugern die Erinnerungen siebt und nur die positiven zurückläßt. Nein, das Gerede von der guten alten Zeit mag keiner anstimmen, will er nicht als früh vergreist durchgehen.

Dabei hätte er recht! Tote Hose auf den Fußballfeldern – europaweit! Sagt der „Weltverband für Fußballgeschichte und Statistik“ – empirisch untermauert, wie sich das gehört. Und was für traurige Nachrichten bieten die 31 Experten aus 25 Ländern? Erstens: Die höchsten Spielklassen haben in den vergangenen 30 Jahren 26 Prozent ihrer Besucher verloren. Ein Viertel! Zweitens: Es fallen immer weniger Tore. Tore, Salz in der Suppe, Butter bei die Fische... Gerade mal 2,5 noch je Spiel. Und warum? „Verstärkt defensive und risikoarme Spielweise.“ Ach Europa, Trauer umschleicht das Herz.

Wer Tore sehen will, der muß nach Luxemburg, nach Island, nach Finnland – dort fallen sie noch reichlich. Und wo hat's die meisten Zuschauer? In Italien, England, Deutschland, dort also, wo's Netz sich selten wölbt. Ball paradox. Der Fan, ein eigentümlich' Wesen. -thöm-

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