■ Press-Schlag: Sagen oder doch nicht sagen
Man kann viel sagen in diesen Tagen über die Tennis- Professe Stefanie Graf, über Vorhand, Rückhand, Handfertigkeit (eigene), Handhabe (steuerfahnderliche), Handelstüchtigkeit (materielle) oder Handicap (psychisches). Das Übliche halt. Vielleicht auch, immerhin mäßig aktuell, über Peterpapas anstehende Seelenzergliederung per Gemütsarzt zum Zwecke der strafrechtlichen Entschuldung.
Auch Anke Huber, Steffis Schattenfrau im nationalen Filzkugelgewerbe und neuerdings medienkompatibel vom unbedarften Kicher- Teenie zum Vollwert-Weibe umgeimagt, hat gesprochen über die Kollegin. Im Regenbogenkampfblatt Bunte. Und interpretiert ihre eigenen Statements schon zwei Tage vor Erscheinen: „Eine Frechheit, was in dem Interview steht.“ Sagt Anke Huber, provokativ klingend, leugnend gemeint. Denn was sie gesagt hat, stimme nicht. Nie gesagt! Sagt Huber. Und fügt hinzu: „Ich würde nie ein schlechtes Wort über sie sagen.“ Schade!
Aber was sie gesagt hat (sagt nach wie vor die Bunte), oder eben nur gesagt haben soll, sind bei Lichte gesehen nur harmlose Selbstverständlichkeiten: Steffi sei „ziemlich verbissen“, „schon immer Einzelgängerin“ gewesen, und untereinander habe man sich nichts zu sagen. Und daß sie, Anke, nicht glaube, daß Steffi ahnungslos sei, „wo ihr Geld geblieben ist“.
Ganz allein wäre sie wohl kaum mit dieser Meinung. Doch Anke Huber dementiert sich. Und vielleicht dementiert sie das auch bald wieder. Daß sie nie gesagt hat, nichts gesagt zu haben. Das wiederum bedeutet noch lange nicht, daß sie etwas über die mutmaßliche Steuersünderin gesagt hat. Wird Anke Huber wohl sagen. Also: reichlich Schlagzeilen.
Anke sagt (undementiert bis Redaktionsschluß), sie wolle nach dem letzten Ballwechsel womöglich Journalistin werden. Derzeit läuft ihr Selbsterfahrungspraktikum. Welche Aufregung! Aber wenigstens das mußte einmal gesagt werden. Leugnet sofort: Bernd Müllender
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