■ Premiere: Erstes Hanffest in Hamburg
Nach dem Verbot von Cannabissamen im Februar 1998 schlägt die Hamburger Hanfszene jetzt zurück: Am kommenden Samstag, 18. Juli, steigt das erste Hamburger Hanffest. Bei gutem Wetter wird mit bis zu 20.000 BesucherInnen gerechnet, die für „eine der ältesten Kulturpflanzen der Erde“ demonstrieren wollen. Schließlich, so Veranstalter Sven Maier, könne das verkannte Kraut helfen, „die Menschen ausreichend mit Kleidung, Papier, Öl, Brennstoff, Nahrung, Energie, Baumaterial und Medizin zu versorgen“.
Beginnen wird das Spektakel um 14 Uhr mit einem bunten Paradezug: Im Stile rheinischer Karnevalsumzüge werden soundsystembestückte Trucks – darunter auch ein Wagen der GAL – unter Verbreitung atmosphärischer Klänge vom Fischmarkt über die Reeperbahn, an den Gerichten vorbei, zur Moorweide tuckern. Dort steigt ab 16 Uhr das Hanffest mit Chai-Shops, einer Kinderecke, Hanfläden und reichlich Musik – eine Party für jedermann. „Es geht uns ja nicht nur um Hanf, sondern allgemein um mehr Toleranz und Offenheit“, sagt Sven Maier. Deshalb sei die Moorweide der optimale Platz für das Fest. „Hier werden auch Leute herkommen, die sonst eher Berührungängste mit Hanf haben.“ Auf einer großen Bühne werden RednerInnen wie Mathias Bröckers (Autor des „Hanfbuches“) zu Wort kommen, Bands wie THC oder Barry Künzel sorgen für Stimmung, und Tausende von Luftballons werden sich mit einem Hanfsamen-Beutelchen in die Lüfte erheben.
Gefeiert wird bis 22 Uhr, doch Schluß ist damit noch lange nicht: Am 29. August findet in Berlin die Hanfparade '98 statt. jm
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