Präsidentenwahl in Rumänien: Erste Runde geht an Iohannis
Der amtierende Staatschef kommt auf rund 36 Prozent der Stimmen und muss in die Stichwahl. Dort trifft er auf die Sozialdemokratin Viorica Dăncilă.

Zur Wahl um das höchste Amt im Staat waren zwei Kandidatinnen und zwölf Kandidaten angetreten. Von den 18.217.156 Wahlberechtigten hatten sich 47,6 Prozent an dem Urnengang beteiligt.
Eine relativ hohe Beteiligung war auch in den Reihen der Rumänen mit einem Wohnsitz im Ausland zu verzeichnen. Laut Angaben der Zentralen Wahlbehörde haben 672.873 Auslandsrumänen abgestimmt. Laut inoffiziellen Schätzungen leben zwischen 4 und 5 Millionen Rumäninnen und Rumänen vorwiegend im westlichen Ausland. Hinzukommen Bürger der Republik Moldau, die die rumänsche Staatsbürgerschaft besitzen und somit auch an den Wahlen in Rumänien teilnehmen dürfen.
Auf Platz drei in der Wählergunst plazierte sich der liberale Kandidat der westlich orientierten, liberalen Allianz Union Rettet Rumänien (USR-PLUS), Dan Barna, für den fast 14 Prozent stimmten. Barna erhielt die Stimmen jüngerer Leute und die zahlreicher Auslandsrumänen. Eine vollständige Auszählung der im Ausland abgegebenen Stimmen erfolgt allerdings erst im Laufe der nächsten Tage.
Vereinigung in Rumänien
Unionistische Bestrebungen, die auf eine Vereinigung der Moldaurepublik mit Rumänien abzielen, hatten während der Wahlkampagne eine untergeordnete Rolle gespielt. Nur Theodor Paleologu, der Kandidat der Partei „Volksbewegung“ (PMP) des früheren Präsidenten und derzeitigen EU-Abgeordneten Traian Băsescu, hatte die geopolitisch brenzlige Frage der Vereinigung der früheren Sowjetrepublik Moldau mit Rumänien thematisiert. Der promonarchistische Kandidat mit seinem ultrakonservativen Programm, das vor allem in christlich-orthodoxen Kreisen auf ein positives Echo stieß, erhielt 5,6 Prozent.
Die für den 24. November anberaumte Stichwahl wird voraussichtlich der frühere Physiklehrer und Vorsitzende des Demokratischen Forums der Deutschen aus Rumänien (DFDR) Klaus Iohannis gewinnen. Den Vorschlag seiner Herausfordererin Viorica Dăncilă, sich einer im Fernsehen übertragenen Diskussionsrunde zu stellen, bedachte er mit Schweigen. Iohannis, dessen Wahlkampfslogan „Für ein normales Rumänien“ lautete, war auch während des Wahlkampfs jeder direkten Auseinandersetzung mit den anderen Kandidaten ausgewichen.
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