Die Delegierten rechter europäischer Parteien machen Stimmung gegen die „Vereinigten Staaten von Europa“. Ihre Vorbilder sind Polen und Ungarn.
Der Rechtsradikale George Simion inszeniert seine Hochzeit in populistischem Stil. Historisches Vorbild ist die Heirat des Faschisten Codreanu 1925.
Auch in Frankreich, Italien und Rumänien wird der Besuch der Staats- und Regierungsoberhäupter nicht nur gelobt. Aber aus unterschiedlichen Gründen.
Anlässlich des Holocaust-Gedenktages leugnen drei Rechtsradikale auf Kranzschleifen den Massenmord an den Juden – vor den Augen der Polizei.
Plagiatsjägerin Emilia Şercan liefert neue Enthüllungen: Rumäniens Premier soll mehrere Passagen seiner Doktorarbeit abgeschrieben haben.
Rumänien führt das Pflichtfach „Holocaust und Geschichte der Juden“ ein. Die rechtsradikale AUR-Partei hetzt dagegen und spricht von „Umerziehung“.
In Bukarest versuchen einige gewaltbereite Demonstranten das Parlamentsgebäude zu stürmen. Ihnen passen die Coronamaßnahmen nicht.
Gegen Rumäniens Ex-Präsidenten wird ein Strafverfahren neu aufgerollt. Es geht um dessen Rolle bei gewalttätigen Zusammenstößen im Sommer 1990.
Wieder nimmt in Rumänien ein neuer Kandidat Anlauf für die Bildung einer Regierung. Derweil explodieren die Neuinfektionen mit Sars-Cov-2.
Die Opposition hat geschlossen für einen Misstrauensantrag gestimmt. Ministerpräsident Florin Cîţu wurde seine Coronapolitik zum Verhängnis.
In Rumänien haben Impfskeptiker und Rechte gegen die Coronapolitik demonstriert. Auch die Opposition kritisiert die Regierung und will sie stürzen.
In Rumänien ist die Dreierkoalition geplatzt. Der reformistisch-neoliberale Juniorpartner USR-PLUS fordert den Rücktritt von Regierungschef Cîţu.
Unter Corona-Sicherheitsauflagen findet in Rumäniens Hauptstadt Bukarest eine Pride statt. Auch rechte Gegendemonstrant*innen laufen auf.
Die Intendantin des Jüdischen Theaters in Bukarest, Maia Morgenstern, wird per Mail mit dem Tod bedroht. Angeblich ist der Absender identifiziert.
Insider enthüllen skandalöse Zustande auf Intensivstationen in Rumänien. Covid-Patienten werden sediert und gefesselt.
Der Parlamentsabgeordnete Sorin Lavric fällt wieder durch pro-faschistische Reden auf. Als einziger reagiert ein Vertreter der jüdischen Minderheit.
Der ehemalige hochrangige Mitarbeiter des rumänischen Geheimdienstes Securitate ist im Alter von 92 Jahren in den USA gestorben.
Ein Ex-Offizier des Geheimdienstes wird wegen Holocaust-Leugnung zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Es ist das erste derartige Urteil seit 1989.
Die Wahlbeteiligung in Rumänien erreicht einen Tiefststand. Das ist Ausdruck des Versagens der Regierungen nach der Revolution von 1989.
Die Sozialdemokraten landen vor der regierenden konservativen Nationalliberalen Partei. Die Suche nach Koalitionspartnern dürfte schwer werden.
William Totok, geb. in Groß-Komlosch (Rumänien); Studium der Germanistik und Rumänistik in Temeswar; Gründungsmitglied der „Aktionsgruppe Banat“ (1972–1975); politische Haft wegen „Verbreitung staatsfeindlicher Gedichte“ (1975–1976); lebt seit 1987 als freischaffender Schriftsteller und Publizist in Berlin und schreibt u.a. für die taz. Letzte Veröffentlichungen: „Zwischen Mythos und Verharmlosung. Über die kritische Vergangenheitsbewältigung, Ion Gavrilă Ogoranu und den bewaffneten, antikommunistischen Widerstand in Rumänien“, (Iaşi 2016, zusammen mit Elena-Irina Macovei), „... an den Fahnenstangen fault die Wut. Gedichte, (Ludwigsburg 2016).