: Präsident nimmt Polizist in Schutz
BERLIN dpa ■ Nach dem Einsatz eines Zivilpolizisten in „Thor Steinar“-Kleidung hat der Berliner Polizeipräsident Dieter Glietsch den Beamten in Schutz genommen. „Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass er der rechten Szene nahesteht“, sagte Glietsch am Montag in einer Sitzung im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses. Dennoch dürfe so ein Vorfall nicht toleriert werden. Gegen den Beamten läuft ein Disziplinarverfahren. Der 29-jährige Polizist hatte am Rande einer Demonstration zum 70. Jahrestag der judenfeindlichen Pogromnacht vom 9. November 1938 eine Strickjacke mit dem Emblem der Marke getragen, die bei Rechtsradikalen beliebt ist. Das Bekanntwerden des Vorfalls hatte Kritik unter anderem aus der Jüdischen Gemeinde von Berlin ausgelöst. Polizeipräsident Glietsch erklärte nun im Innenausschuss, der Beamte sei sich der Bedeutung der Marke seiner Strickjacke nicht bewusst gewesen. „Für ihn ist das ein Kälteschutz, sonst nichts.“ Der 29-Jährige sei zuvor nie in ähnlicher Weise in Erscheinung getreten.