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Post verkauft die Bürger-Daten aus den Telefonbüchern

Bonn (dpa/taz) — Privatfirmen dürfen künftig eigene Telefonbücher herausgeben und Auskunftsdienste einrichten. Dafür hat der Aufsichtsrat der Post-Telefontochter Telekom gestern den Weg freigemacht. Er beschloß, die in den amtlichen Telefonbüchern eingetragenen Informationen über die KundInnen an kommerzielle Firmen zu verkaufen. Der Preis je Teilnehmerangabe beträgt 2,90 Mark. Der Datenschutz ist nach Meinung der Telekom gewährleistet, weil nur Datensätze von denjenigen KundInnen weitergegeben werden, die auf ihrem Anmeldeformular das Kleingedruckte übersehen und deshalb der „Weitergabe an Dritte“ nicht widersprochen haben. Zum 1. August setzte der Aufsichtsrat außerdem neue Tarife für Mietleitungen fest. Die Preise für kurze Strecken (überwiegend im Ortsbereich) werden angehoben. Die Tarife für internationale Mietleitungen und längere Datendirektverbindungen sinken bis zu 33 Prozent.

Grünes Licht gab der Aufsichtsrat einem Joint-venture zwischen der Telekom und dem Axel-Springer- Verlag. Die gemeinsame Gesellschaft „VideoTel Infoservice GmbH & Co. KG“ unter Springers Führung soll den Bildschirmtext neu entwickeln, der bislang auf wenig Interesse stößt.

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