: Post aus der Moderne
Moulins, St.Pierre-le-Moutir - „Was uns besonders entzückt, ist die Fröhlichkeit des Volkes. Kein Karrenlenker, kein Eselstreiber, kein Kind, das nicht im Vorübergehen ein Scherzwort mit unserem Postillon austauschte. Die jungen Mädchen, die zu zweit auf einem Esel oder einem Gaul reiten
-wie frisch und anmutig sie doch sind!
Wie sehr unter
scheidet sich
dieses Volk von
den miserablen
Bauern der
Welsch
Schweiz, den
schwermütigen
und melancho
lischen Bewoh
nern der deut
schen Schweiz
und der Bevöl
kerung vieler
Länder vom
anderen Ufer
des Rheins! Al
les ist so ruhig und friedlich, daß man kaum glauben möchte, einer Revolution beizuwohnen, wenn es nicht die Assignaten und die allgemeine Teuerung gäbe.
Wir übernachteten am Ufer der Loire. Unsere große und dicke Wirtin spricht uns mit Wärme von der neuen Verfassung. Alle ihre Söhne, sechszehn, neunzehn, zwanzig und fünfundzwanzig Jahre alt, haben sich zur Nationalgarde gemeldet; nichts konnte sie zurückhalten. Die Leute hier, mögen sie auch Hof, ein hübsches Einkommen, Frau und Kinder haben, lassen alles zurück, um die Constitution zu verteidigen, im Glauben, daß der Krieg nahe sei. Wir haben schon in Moulins einen solchen Enthusiasmus festgestellt: die Straßen waren voll von Garden und Rekruten.“
(Reisetagebuch eines deutschen Jakobiners vom März 1792) 13.VENTOSE
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