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Positive Reaktionen auf Araber–Gipfel in Amman

■ Ägypten ist Hauptgewinner von Amman / Israel bewertet Ergebnisse als teilweise positiv / Iran will mit UNO reden

Berlin (ap/taz) - Ägypten ist nach Ansicht von Beobachtern der Hauptgewinner des Sondergipfels der Arabischen Liga in Amman. Der jordanische Informationsminister Khatib erklärte am Donnerstag in Amman, es herrsche Konsens unter den Staatsführern, daß kein Mitglied der Liga einschreiten würde, wenn ein arabischer Staat die in der Folge des Camp–David–Abkommens unterbrochenen diplomatischen Beziehungen zu Kairo wieder aufnimmt. Noch am Mittwoch hatten die Golfstaaten erklärt, sofort Verbindungen mit Kairo herzustellen. Irak, Marokko und Saudi– Arabien wollen diesem Schritt folgen. Nur Libyen hat Vorbehalte gegen die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen „zum Camp–David–Regime“ angekündigt. Libysche Teilnehmer des Gipfels kritisierten auch, daß die Schlußresolution „nicht die Präsenz der USA und NATO im Golf verdammt“, die eine Bedrohung des Friedens darstelle. Die israelische Regierung hat die Ergebnisse als teilweise positiv bewertet. Die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen zu Kairo bedeute eine faktische Anerkennung des israelisch– ägyptischen Friedensabkommens. Auch die Äußerungen über eine mögliche Nahost–Friedenskonferenz seien aus israelischer Sicht nicht rundweg abzulehnen. König Hussein von Jordanien hat am Donnerstag alle Berichte als Spekulation zurückgewiesen, daß Jordanien und die PLO ein gemeinsames Vorgehen bei der Suche nach einer Lösung des Nahostproblems vereinbart hätten. In Teheran reagierte die Regierung mit Drohungen auf die Verurteilung des Iran im Schlußkommunique der Arabischen Liga. Gleichzeitig kündigte ein iranischer Diplomat in New York an, daß Teheran „so früh wie möglich“ einen Unterhändler zur UNO schicken würde, um mit Generalsekretär de Cuellar über einen Waffenstillstand im Golfkrieg zu sprechen.

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