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PortraitLebensfrohe Sterbebegleiterin

Kaum noch Angst vorm Tod: Rosemarie Fischer Foto: privat

Wenn sie vom Sterben ihrer Mutter spricht, zittert ihre Stimme, aber nur ein wenig. Schließlich ist Rosemarie Fischer Juristin und der Tod der Mutter schon lange her. Aber trotzdem schwingt da mehr mit, wenn die Leiterin der neuen Geschäftsstelle für Hospizarbeit im niedersächsischen Celle über ihren Weg in die Sterbehilfe spricht: Als ihre Eltern schwer erkrankten, hat sie sich der Angst auch vor dem eigenen Tod gestellt – und einen Vorbereitungskurs für ehrenamtliche Hospizarbeit gemacht.

„Tatsächlich ist es mir danach leichter gefallen, meine Eltern im Sterben zu begleiten“, sagt sie. „Ich hatte den Mut, heikle Fragen zu stellen wie: Wie möchtest du deine letzte Lebensspanne verbringen, welche Ängste hast du?“ Das hat sie für ihre Eltern gemacht, aber später, parallel zum Anwaltsberuf, im Hospiz dann auch für Fremde.

Ehrenamt ist auch das Stichwort für ihre aktuelle Situation: Den Großteil der Hospizarbeit verrichten Menschen, die dafür nicht bezahlt werden. Um sie zu entlasten, hat das Land Niedersachsen beschossen, dem neu gegründeten „Landesstützpunkt für Hospizarbeit und Palliativversorgung“ eine Geschäftsstelle mit vier Mitarbeitern zu finanzieren: zwei Referenten und anderthalb Verwaltungskräfte.

Rosemarie Fischer, geboren 1966 in Bremen, ist eine der Referentinnen – und sie hat klare Vorstellungen davon, was die Geschäftsstelle leisten kann: Jene Menschen zu entlasten, die hauptamtlich 60, 70 Stunden wöchentlich ein Hospiz leiten und zusätzlich – ehrenamtlich – für einen Verein arbeiten, der die Hospizbewegung politisch vertritt.

„Bisher arbeitet da jeder Verein für sich, und weder Politik noch die Krankenkassen wissen, wer wofür der Ansprechpartner ist“, sagt Fischer. Eben das solle künftig die zentrale Celler Geschäftsstelle sein, die etwa auch Informationen über Hospizplätze bündeln wird. Die finanzielle Förderung läuft zunächst bis 2020. „Bis dahin“, sagt Fischer, „müssen wir unsere Unersetzlichkeit bewiesen haben.“

Sie klingt optimistisch dabei. Das Denken in langen Zeiträumen sei ihr fremd geworden. „Seit mir sehr konkret bewusst ist, dass mein Leben jeden Tag enden kann, lebe ich intensiver“, sagt sie. „Rege mich nicht über Banales auf.“ PS

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