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PortraitFrau des Wandels

Soll neue Senatorin in Bremen werden: Claudia Bogedan Foto: dpa

Mit der Nominierung von Claudia Bogedan als Bildungs- und Kita-Senatorin – in Bremen werden die Regierungsmitglieder einzeln gewählt – ist dem künftigen Bremer Bürgermeister Carsten Sieling (SPD) eine Überraschung geglückt. Denn Bogedan hatte niemand aufm Schirm.

Wie auch. Es kannte sie ja keiner: Die 40-Jährige, seit 2011 Leiterin des Referats „Erwerbsarbeit im Wandel“ der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf, hat zwar im politischen Feld gearbeitet, aber nicht auf der politischen Bühne gestanden – auch wenn sie dem Vorstand der mächtigen nordrhein-westfälischen SPD angehört. Und sie gilt als Expertin für Arbeitsmarktthemen. Kinder kommen da, denkst du, nur als Beschäftigungspausenursachen mit Wiedereingliederungsthematik vor.

But no, klärt Bogedan, Mutter eines Dreijährigen, auf. Bildung sei auch immer eins ihrer Themen gewesen. „Ich habe ja zum Wohlfahrtsstaat gearbeitet“ – und da gehören Schul- und Erziehungssysteme dazu: Schon ihre an der Uni Bremen vorgelegte Diss hatte das am Beispiel Dänemarks untersucht. „Der Schritt in die Praxis motiviert mich für die neue Aufgabe.“ In Bremen soll sie durch eine stärker verzahnte Konzeption von frühkindlicher und schulischer Bildung ein System optimieren, das für seine durch ein Jahrzehnt Pisa-Studien dokumentierten Mängel bekannt ist.

Das ist wenigstens die Idee hinterm neuen Ressortzuschnitt. Der allerdings bei den freien und kirchlichen Jugendhilfeträgern auf erhebliche Bedenken stößt, „berechtigte“, wie Bogedan sagt. „Wir nehmen das ernst.“ Entsprechend soll sich eine Senatskommission der Probleme der neuen Aufgabenverteilung annehmen. „Für unüberwindbar halte ich die aber nicht.“ bes

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