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Porträt Christine LieberknechtDie noch unsichtbare Zweite

Thüringens CDU-Sozialministerin Christine Lieberknecht, 50 Jahre, hat Theologie studiert und könnte in Nachfolge von Dieter Althaus als Spitzenkandidatin auftreten.

Die 50-jährige Theologin stammt aus einer musisch orientierten Pastorenfamilie. Bild: ap

"Das ändert nichts", antwortet Christine Lieberknecht lapidar auf die Frage, ob die Anklage gegen Dieter Althaus Konsequenzen für dessen Spitzenkandidatur habe. Hier irrt die CDU-Sozialministerin. Denn es könnte sich in Thüringen einiges ändern. Zum Beispiel, dass Christine Lieberknecht selbst von ihrer Partei als Spitzenkandidatin in den Landtagswahlkampf geschickt wird.

Sie könnte das gut hinkriegen, sagen politische Beobachter. Weil sie klug ist, weil sie aus Thüringen kommt, stets integer und loyal war und - nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit im Freistaat - weltoffen ist. Dass im Moment in Erfurt alle die Füße still halten, wird nicht lange vorhalten, die Thüringer CDU muss mit einem starken Kandidaten in die Wahl am 30. August gehen. Noch besser: mit einer Kandidatin, und am besten einer, die in Erfurt eine große Koalition einfädelt.

Deshalb richten sich nun alle Blicke auf Christine Lieberknecht. Die 50-jährige Theologin stammt aus einer musisch orientierten Pastorenfamilie. Christine, ältestes von vier Kindern, ist mathematik- und sprachbegabt, nach dem Abitur studiert sie dann doch Theologie, wird Mitglied der Ost-CDU. Bis zur Wende betreuen sie und ihr Mann ihre Gemeinden, die Kinder Paul und Marie werden geboren. Im September 1989 geht sie mit dem so genannten Weimarer Brief an die Öffentlichkeit, in dem sie und drei weitere Ost-CDUler eine Erneuerung der Partei fordern.

Ab 1990 geht sie in die Politik. Sie führt verschiedene Ressorts, setzt als Bildungsministerin das Zentralabitur nach zwölf Jahren durch, wird Landtagspräsidentin und CDU-Fraktionschefin. Sie macht viel Gremienarbeit und bleibt, sagen die, die sie kennen, bei allem fröhlich, zugewandt und gelassen. Egal ob als Kreischefin der CDU Weimarer Land, im Vorstand der Konrad-Adenauer-Stiftung oder als Präsidentin des Landesverbandes der Gebirgs- und Wandervereine. Sie hat Spaß an der Politik, am Gestalten und - ja, auch an der Macht.

Geht man die Sache mit der Spitzenkandidatur hierarchisch an, wäre nicht Lieberknecht, sondern die amtierende Ministerpräsidentin Birgit Diezel Althaus legitime Nachfolgerin. Der gleichaltrigen Finanzministerin sagt man Ambitionen nach, und sie macht ihre Sache ja auch nicht schlecht. Aber Lieberknecht wäre in der Bundes-CDU vermittelbarer. Seis drum, Christine Lieberknecht kann bleiben, wo sie ist. Sie kann aber auch mehr. Eine Sicherheit ist ihr immer geblieben: Vom Kirchendienst ist sie bis heute nur beurlaubt. Sie kann jederzeit zurückkehren, was sie - wie sie sagt - auch immer im Hinterkopf behalte.

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3 Kommentare

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  • OS
    Oliver S.

    Staat und Kirche gehören getrennt. Eine Theologin zur Ministerpräsidentin zu machen ist ein Witz. Hat die Kirche der Frau Lieberknecht angehört doch jahrhundertelang gemordet, vergewaltigt, okkupiert und gebrandschatzt.

    NEIN Danke!!!

  • OS
    Oliver S.

    Staat und Kirche gehören getrennt. Eine Theologin zur Ministerpräsidentin zu machen ist ein Witz. Hat die Kirche der Frau Lieberknecht angehört doch jahrhundertelang gemordet, vergewaltigt, okkupiert und gebrandschatzt.

    NEIN Danke!!!

  • OS
    Oliver S.

    Staat und Kirche gehören getrennt. Eine Theologin zur Ministerpräsidentin zu machen ist ein Witz. Hat die Kirche der Frau Lieberknecht angehört doch jahrhundertelang gemordet, vergewaltigt, okkupiert und gebrandschatzt.

    NEIN Danke!!!