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Polizist suspendiert

■ Reemtsma-Verlies noch nicht gefunden

Ein Beamter des Mobilen Einsatzkommandos (MEK) ist gestern von Polizeipräsident Arved Semerak vom Dienst suspendiert worden. Dem 35jährigen wird Bestechlichkeit und Verletzung von Dienstgeheimnissen vorgeworfen. Er soll ein Foto des entführten Jan Philipp Reemtsma, das die Kidnapper als Lebenszeichen an dessen Frau geschickt hatten, gegen „einen vierstelligen Betrag“ an die Bild-“Zeitung“ verhökert haben (taz berichtete).

Unterdessen ist die Suche der Hamburger Polizei nach dem Verlies des Entführten in der Südheide auch am zweiten Tag ohne das erhoffte Ergebnis geblieben. Mehrere hundert Objekte seien in dem Fahndungskorridor zwischen der Autobahnabfahrt Soltau-Süd und Bergen durchsucht worden, erklärte ein Polizeisprecher. Das „Gefängnis“, in dem Reemtsma fast fünf Wochen lang angekettet gefangengehalten worden war, wurde jedoch nicht entdeckt. Auch unter den diversen Hinweisen, die von der Bevölkerung in der Region kamen, war noch keine „heiße Spur“.

55 Hamburger Bereitschaftspolizisten und Mitglieder der Sonderkommission suchten das Areal zwischen der Autobahnabfahrt Soltau-Süd und Bergen ab und verteilten Handzettel an die Bevölkerung. Bereits am Montag waren einige Keller in Häusern durchsucht worden, die den Beschreibungen Reemtsmas entsprochen hatten. Die Suche dauerte bis in die Abendstunden an und soll heute fortgesetzt werden. lno/taz

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