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Polizeiversagen

■ Zur Drei-Nach-Neun-Sendung am Freitag

Viele Bremerinnen und Bremer sahen in der Einladung des ehemaligen SS-Offiziers Schönhuber eine Provokation. Leider hatte die Redaktion nicht so gehandelt wie vor acht Jahren, als sie den Neonazi Kühnen aufgrund von Protesten wieder auslud. Die Polizei unter Leitung des Zwei-Sterne-Polizisten Belzhaus (andere Polizeiführer weigerten sich, ihren Namen zu nennen) nutzten die Gelegenheit, als eine Scheibe zu Bruch ging, wildgewordene Schäferhunde loszulassen, Frauen die Nasen zu zerschlagen und Festgehaltene mehrere Male in den Nacken zu stoßen. Ein Polizist mit stierem Blick war nicht mehr fähig'seinen Köter zu bändigen, der Hund verbiß sich in friedliche Demonstranten und zerrte seinen „Herrn“ über 100 Meter hinter einem Flüchtenden her. Leider wieder einmal ein Versagen der Polizeiführung, sage ich als Augen -und Ohrenzeuge des brutalen Vorgehens. Und im Studio hatte Schönhuber Gelegenheit, reaktionäre Sprüche loszulassen, wie „der deutsche Soldat war kein Barbar, es gab weit mehr Barbaren unter den anderen Soldaten“! Am Fenster stand der richtige Spruch: Alles zur Schau verkommen!

Dr. Ernst Busche, Bremen

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