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Polizei ziemlich machtlosErmittlungsgruppe Görli stellt Arbeit ein

Polizeipräsident Kandt kann keinen Erfolg gegen Drogenhandel im Görlitzer Park verkünden. Denn bei nur 32 Ermittlungsverfahren ging es um Drogen.

Doppelstreife von Polizei und Ordnungsamt im Görlitzer Park. Bild: DPA

BERLIN dpa/taz | Im Kampf gegen den massiven Drogenhandel im Görlitzer Park in Kreuzberg hat die Polizei indirekt ihr Scheitern eingeräumt. Das Ziel, viele Täter in Untersuchungshaft zu bringen, sei „nur im Ansatz“ erreicht worden, sagte Polizeipräsident Klaus Kandt am Montag im Innenausschuss. Von Mai bis Ende Oktober waren die Ermittlungen in einer siebenköpfigen Gruppe auf Direktionsebene gebündelt gewesen.

Die Polizei habe seither zwar 383 Ermittlungsverfahren eingeleitet und 107 Verdächtige ermittelt. 256 Taten wurden demnach aufgeklärt. Es seien aber nur neun Haftbefehle erlassen worden, sagte Kandt.

Die meisten Ermittlungsverfahren betrafen Vorwürfe wegen Raubüberfällen (126) und Taschendiebstählen (57). Nur 32 Mal ging es um Drogen. Kandt sagte, die Verdächtigen seien meist Jugendliche, die schwere Straftaten „bewusst“ vermieden, um nicht in Untersuchungshaft zu kommen. Er räumte ein, die Situation sei weiterhin ein „ernsthaftes Problem“.

Es gebe eine massive Belästigung der Anwohner und eine Vielzahl von Beschwerden. „Das ist eine schwierige Lage, die sicher noch länger anhält.“ Die Einsätze der Polizei hätten auch zu einer Verlagerung des Drogenhandels an die umliegenden U-Bahnhöfe geführt.

Gegen den massiven Drogenhandel und die Präsenz der Dealer hatte es schon in den vergangenen Jahren Razzien gegeben. Die Ermittlungsgruppe (EG) „Görli“ hatte das Gesamtgeschehen stärker ins Visier genommen. Der Park wurde auch regelmäßig mit dem Ordnungsamt „bestreift“. Die EG Görli war von der Direktion 5 von Anfang an auf ein halbes Jahr bis Ende Oktober befristet gewesen. In einem internen Schreiben wurde beklagt, man sei von den Drogenfahndern des LKA alleingelassen worden. Kandt bedauerte, dass diese Kritik nicht an ihn herangetragen worden sei.

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5 Kommentare

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  • Klaus Kandt: "(...) die Verdächtigen seien meist Jugendliche, die schwere Straftaten „bewusst“ vermieden, um nicht in Untersuchungshaft zu kommen."

     

    Der Satz geht mir irgendwie nicht mehr aus dem Kopf und wiederholtes Lesen macht es auch nicht besser:

    Ich muss da jetzt ständig an so kreuzberger Jugendliche denken, die sich, nach ihrem erfolgreichen Jurastudium, vom rechten Weg abgekommen, in Jugendgangs organisiert haben um gezielt (Kandt: "bewusst") Straftaten zu begehen, für die sie nicht in Untersuchungshaft kommen...

     

    Hat er das wirklich so ohne Ironie geäußert?!?

     

    :)

  • Aufgabe:

    Sieben Polizeibeamte bearbeiten in sechs Monaten 383 Ermittlungsverfahren, wobei sie in 256 die Straftäter ermitteln.

    Wieviele Ermittlungsverfahren hat durchschnittlich jeder Polizeibeamte pro Monat zu bearbeiten und wie hoch ist die Aufklärungsquote?

    Ähm..., Moment, rechen, rechen, rechen:

    383 geteilt durch (sechs mal sieben) ist gleich 9,11 Verfahren - Jetzt noch Dreisatz, 256 geteilt durch 383 mal 100 ist gleich 66,8%!

    Ergebnis:

    Jeder Beamte musste pro Monat im Durchschnitt 9,11 Verfahren bearbeiten, es konnten 66,8% der Straftaten aufgeklärt werden!

     

    Was ist denn an diesem Ergebnis jetzt so schlecht?!?

    Für mich hört sich das nach sehr erfolgreicher Polizeiarbeit an!

     

    PS: Ist denn das vorsätzliche nicht begehen von Straftaten mit der Absicht, eine Untersuchungshaft zu vermeiden, nicht auch strafbar?!?

  • Sperrt die doch endlich ein... unglaublich dieses Versagen von Polizei, Justiz und Politik. Vorgestern mal wieder beim RAW gewesen und natürlich Drogen angeboten bekommen. Kann die Polizei nicht undercover Drogen kaufen und so die Beweise schaffen, die sie brauchen?

    • @Kleopatros:

      Jawoll. Her mit dem Polizeistaat, der Menschen ohne Beweise einsperrt! Zur Not werden die Beweise dann hinterher gemacht. Schöne Vision, die Sie da haben...

      • @Dhimitry: Die Moderation: Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.