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Polizei verteidigt Bußtag

Nicht nur Hamburgs Pastoren haben gestern in ihren Predigten den Buß- und Bettag verteidigt und gegen den Hamburger Senat gewettert, der am Dienstag die Abschaffung des kirchlichen Sühnetages zu Gunsten der Pflegeversicherung beschlossen hatte. Auch Hamburgs Polizei kämpfte gestern auf der Reeperbahn für den heiligen Tag. Zunächst untersagte sie dem Betreiber der Techno-Disko „Tunnel“, weiter Musik zu spielen. Als rund 100 Jugendliche ins „Top-Ten“ zogen, wurde auch hier die Musikanlage von den Bettag-Hütern stillgelegt. Als die Kids daraufhin eine Auto-Stereoanlage zur Reeperbahn-Freiluft-Disko umfunktionierten, zog die Polizei 22 Streifen- und Mannschaftswagen zusammen, um die sinnliche Ruhe durchzusetzen.

Unterdessen hat Bremens Bürgermeister Klaus Wedemeier eine Idee der Hamburger GAL aufgeriffen und ebenfalls die Einführung eines Ersatz-Feiertags gefordert. Während sich die GALier zum Beispiel einen Holocaust-Gedenktag vorstellen, möchte er den Reformationstag (31. Oktober) zum norddeutschen Frei-Tag machen.

Foto: Günter Zint

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