Politkowskaja-Prozess in Moskau: Richter verwehrt neue Ermittlungen

Dieselben Beweise, dieselben Angeklagten: In Moskau haben Richter die Fortsetzung des neuen Politkowskaja-Prozesses angeordnet - ohne jedoch neue Ermittlungen zu bewilligen.

Blumen am Tatort: Gedenken an die getötete Journalistin im Jahr 2006. Bild: dpa

MOSKAU afp | Das neue Verfahren zum Mord an der russischen Journalistin Anna Politkowskaja wird fortgesetzt. Dies teilte der Vorsitzende Richter Nikolai Tkatschuk am Freitag in Moskau mit. Damit verwarf er einen Antrag aller Prozessbeteiligten zur Aufnahme neuer Ermittlungen. Er ordnete an, mit der Auswahl der Geschworenen am 7. September zu beginnen.

Der neue Prozess hatte am Mittwoch vor dem Moskauer Militärgericht begonnen. Dabei hatten sich alle Prozessbeteiligten einem Antrag der Familie an das Gericht angeschlossen, die Staatsanwaltschaft mit neuen Ermittlungen im Fall der vor drei Jahren ermordeten Journalistin zu beauftragen. Die Angehörigen Politkowskajas fordern dies seit langem.

Vor Gericht stehen erneut drei mutmaßliche Mittäter, die den Mord an der Regierungskritikerin vorbereitet und organisiert haben sollen. Davon bisher getrennt laufen Ermittlungen gegen den flüchtigen mutmaßlichen Schützen und die mutmaßlichen Auftraggeber.

Die kremlkritische Journalistin Politkowskaja war am 7. Oktober 2006 im Treppenhaus ihres Moskauer Wohnhauses erschossen worden. Sie hatte die Tschetschenien-Politik des damaligen Präsidenten Wladimir Putin kritisiert. Unter anderem hatte sie kritisch über den Feldzug russischer Truppen in Tschetschenien berichtet und schwere Menschenrechtsverletzungen angeprangert.

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